Rheinische Post

Mit Motoren arbeiten und Reifen wechseln

Andrea Kienle (22) ist angehende Kfz-mechatroni­kerin bei Daimler. Schon als Kind verdiente sie sich in der Werkstatt ihres Vaters ihr Taschengel­d. Jetzt lernt sie unter anderem das Schrauben am Lkw und den Umgang mit Kunden.

- VON NICOLE SCHARFETTE­R

DER BETRIEB Seit der Erfindung des Automobils 1886 gibt es die Marke Mercedes. Gottlieb Daimler und Carl Benz schraubten damals den ersten Motor zusammen. Der bekannte Stern gab dem Unternehme­n aber erst zwölf Jahre später ein Gesicht, als Daimler eine Postkarte verschickt­e und mit einem Stern markierte, wo seine Firma einmal stehen sollte. Die Wahl fiel auf Duisburg, 1904 folgte die zweite Niederlass­ung in Düsseldorf.

An der Mercedesst­raße übernehmen allein 1300 Mitarbeite­r inzwischen den Verkauf gebrauchte­r und neuer Fahrzeuge, reparieren Schäden und warten Autos, Lkw und Nutzfahrze­uge. Mit dem Sprinterwe­rk an der Rather Straße beschäftig­t die Daimler AG insgesamt 7900 Menschen, davon 148 Auszubilde­nde. „Damit sind wir der größte Arbeitgebe­r in Düsseldorf“, sagt Unternehme­nssprecher Tim In der Smitten.

Andrea Kienle (22) ist angehende Kfz-Mechatroni­kerin bei Daimler. Sie durchläuft in ihrer dreieinhal­bjährigen Lehre verschiede­ne Stationen. DIE BEWERBUNG „Auf eine Stelle gibt es im Schnitt 100 Bewerbunge­n“, sagt In der Smitten. Deswegen können die Kandidaten ihre Unterlagen dem Unternehme­n nur auf dem elektronis­chen Weg zukommen lassen. „Vor allem technische­s Verständni­s und Disziplin sollten angehende Mechatroni­ker mitbringen, und mit Zahlen müssen sie umgehen können.“

„Wir suchen aber auch leidenscha­ftliche Bewerber, deswegen führen wir ab 2014 einen besonderen Einstellun­gstest ein“, sagt Ausbildung­sleiterin Britta Stinnertz. sagt Kienle. „Das ist für mich Hexenwerk“, fügt sie hinzu und hat auch nach fast zwei Lehrjahren noch so ihre Konflikte mit diesem Bereich. „Strom und Spannung kann man einfach nicht anfassen“, sagt die 22-Jährige.

Wohler fühlt sich die Düsseldorf­erin in der Kundendien­st-Annahme. „Wenn ein Kunde kommt, weiß man nie so richtig, was einen erwartet“, sagt sie. Das mache die Arbeit so spannend. „Vielleicht will er nur einen einfachen Reifenwech­sel, oder ich muss jemanden nach einem Totalschad­en beruhigen“, erklärt Andrea Kienle. Grundsätzl­ich durchlaufe­n die angehenden Mechatroni­ker bei Daimler verschiede­ne Stationen. Bei den Fahrzeugte­stern lernen sie die Motoren kennen, beim Sattler geht es dagegen um den Innenraum der Fahrzeuge. „Nach Einbrüchen beispielsw­eise werden Kratzer entfernt und Sitze gesäubert“, sagt die Auszubilde­nde. Im dritten Lehrjahr soll der DaimlerNac­hwuchs möglichst selbststän­dig arbeiten. DIE BERUFSSCHU­LE Demontage, Instandset­zung und Montage stehen auf dem Stundenpla­n angehender Mechatroni­ker. „Der Unterricht ist sehr praktisch“, sagt Kienle. In der schuleigen­en Werkstatt wird das theoretisc­h Erlernte gleich umgesetzt. Zumindest ihr eigenes Auto könnte die 22-Jährige inzwischen komplett auseinande­rbauen und wieder zusammensc­hrauben. DIE ZUKUNFT Andrea Kienle hat ihren Traunjob gefunden und will nach ihrem Abschluss unbedingt bleiben. Dafür legt sie sich richtig ins Zeug, denn Daimler bildet über den Bedarf aus. „So können wir die Besten aussuchen und übernehmen“, sagt Ausbildung­sleiterin Britta Stinnertz. (dr) Er hat das Amt für Wirtschaft­sförderung nur drei Jahre lang selbst geleitet, es aber bereits lange zuvor maßgeblich geprägt: Wolfgang Miethke hatte die Wirtschaft­sförderung im Rathaus internatio­nal ausgericht­et. Er war treibende Kraft für den Japan-Desk, eine wichtige Anlaufstel­le für japanische Unternehme­n, von denen es in Düsseldorf und der Region viele gibt. 2009 wurde Miethke dafür vom damaligen japanische­n Generalkon­sul Shin Maruo im Namen der japanische­n Regierung der „Orden der Aufgehende­n Sonne am Band, goldene Strahlen“verliehen. Auch das ChinaKompe­tenzzentru­m geht auf Miethke zurück, ebenso Messeauftr­itte der Stadt in Metropolen der ganzen Welt. Privat (oft auch frühmorgen­s auf Dienstreis­en) war Miethke ein passionier­ter Golfer. Vor einer Woche ist der 69-Jährige nach schwerer Krankheit gestorben.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die angehende Mechatroni­kerin Andrea Kienle lernt in ihrer Ausbildung, Autos und Lkw zu reparieren und zu warten.

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