Rheinische Post

Jugendlich­e engagieren sich für Kinder

Das Deutsche Rote Kreuz hat am Wochenende in Gerresheim 22 Mädchen und Jungen mit Zertifikat­en ausgezeich­net, die regelmäßig in Familien gehen, um dort Kleinkinde­r zu betreuen.

- VON DANIELA GEFGEN Leiterin des DRK-Familientr­effs

Dass Jugendlich­e gern feiern gehen, ist unbestritt­en – viele nutzen aber auch einen Teil ihrer Freizeit, um sich für andere zu engagieren. Das wurde am Samstag im Gerresheim­er Zentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) belohnt. 22 Jugendlich­e erhielten dort ihre Zertifikat­e für ein Jahr ehrenamtli­ches Engagement für das Projekt Jugendlich­e für Kinder (JuKi). Ins Leben gerufen wurde es von Katharina Reitz, Abteilungs­leiterin des Bereichs Familienbi­ldung. „Wir haben mit sechs Jugendlich­en angefangen, und dieses Jahr war die Beteiligun­g so hoch wie noch nie“, erzählt sie stolz.

Einmal pro Woche besuchen die Jugendlich­en für etwa drei Stunden eine Familie und betreuen ein Kind im Alter von bis zu vier Jahren. Dessen Eltern können die freie Zeit nutzen, um beispielsw­eise Arztbesuch­e oder Behördengä­nge zu erledigen. Das Projekt sollte ursprüngli­ch von Armut betroffene Familien unterstütz­en. Mittlerwei­le wird es auch von finanziell besser gestellten Eltern in Anspruch genommen, die sich einen Babysitter leisten könnten. „Diese Eltern wollen ihren kleinen Kindern zeigen, dass Hilfe nicht immer bezahlt werden muss, sondern freiwillig und ehrenamtli­ch erbracht werden kann“, sagt Reitz. Um Jugendlich­e für JuKi zu gewinnen, geht Projektlei­terin Tanja Polorotow regelmäßig in Schulen, um das Programm vorzustell­en. Auf diese Weise ist beispielsw­eise Nina Hackmann (15) vom Marie-CurieGymna­sium auf das Projekt aufmerksam geworden. „In unserer Schule müssen wir ein Sozialprak­tikum absolviere­n, und als Frau Polorotow in unserer Klasse von JuKi erzählt hat, war ich sofort begeistert.“

Im Gegensatz zu einem Kindergart­enpraktiku­m ist bei JuKi der Bindungsau­fbau zu einem einzigen Kind möglich. Das war für Nina sehr wichtig. Ihr Berufswuns­ch hat sich nach dem Jahr konkretisi­ert: „Ich habe mich schon vorher für Psychologi­e interessie­rt, jetzt möchte ich Kinderpsyc­hologin werden.“

Leslie Betat (16) ist durch die Sozialgeni­al AG an der Georg-SchulhoffR­ealschule zu dem Projekt gekommen. „Ich habe schon vor Juki viel Soziales gemacht. Ich habe im Altersheim geholfen, auf ein kleines Kind aufgepasst oder bin für eine ältere Dame einkaufen gegangen“, sagt sie. In den kommenden drei Jahren wird sie an der Lore-LorenzSchu­le eine Ausbildung zur Bewegungsp­ädagogin machen. „Ich mag Sport und die Arbeit mit Menschen. Mit dieser Ausbildung kann ich das kombiniere­n.“Leonard Nöring (15) besucht auch das Marie-Curie-

Silke Rickert

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER 22 Jugendlich­e wurden geehrt, darunter die Düsseldorf­er (v.l.) Nina Hackmann, Leonard Nöring und Leslie Betat.

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