Jugendliche engagieren sich für Kinder
Das Deutsche Rote Kreuz hat am Wochenende in Gerresheim 22 Mädchen und Jungen mit Zertifikaten ausgezeichnet, die regelmäßig in Familien gehen, um dort Kleinkinder zu betreuen.
Dass Jugendliche gern feiern gehen, ist unbestritten – viele nutzen aber auch einen Teil ihrer Freizeit, um sich für andere zu engagieren. Das wurde am Samstag im Gerresheimer Zentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) belohnt. 22 Jugendliche erhielten dort ihre Zertifikate für ein Jahr ehrenamtliches Engagement für das Projekt Jugendliche für Kinder (JuKi). Ins Leben gerufen wurde es von Katharina Reitz, Abteilungsleiterin des Bereichs Familienbildung. „Wir haben mit sechs Jugendlichen angefangen, und dieses Jahr war die Beteiligung so hoch wie noch nie“, erzählt sie stolz.
Einmal pro Woche besuchen die Jugendlichen für etwa drei Stunden eine Familie und betreuen ein Kind im Alter von bis zu vier Jahren. Dessen Eltern können die freie Zeit nutzen, um beispielsweise Arztbesuche oder Behördengänge zu erledigen. Das Projekt sollte ursprünglich von Armut betroffene Familien unterstützen. Mittlerweile wird es auch von finanziell besser gestellten Eltern in Anspruch genommen, die sich einen Babysitter leisten könnten. „Diese Eltern wollen ihren kleinen Kindern zeigen, dass Hilfe nicht immer bezahlt werden muss, sondern freiwillig und ehrenamtlich erbracht werden kann“, sagt Reitz. Um Jugendliche für JuKi zu gewinnen, geht Projektleiterin Tanja Polorotow regelmäßig in Schulen, um das Programm vorzustellen. Auf diese Weise ist beispielsweise Nina Hackmann (15) vom Marie-CurieGymnasium auf das Projekt aufmerksam geworden. „In unserer Schule müssen wir ein Sozialpraktikum absolvieren, und als Frau Polorotow in unserer Klasse von JuKi erzählt hat, war ich sofort begeistert.“
Im Gegensatz zu einem Kindergartenpraktikum ist bei JuKi der Bindungsaufbau zu einem einzigen Kind möglich. Das war für Nina sehr wichtig. Ihr Berufswunsch hat sich nach dem Jahr konkretisiert: „Ich habe mich schon vorher für Psychologie interessiert, jetzt möchte ich Kinderpsychologin werden.“
Leslie Betat (16) ist durch die Sozialgenial AG an der Georg-SchulhoffRealschule zu dem Projekt gekommen. „Ich habe schon vor Juki viel Soziales gemacht. Ich habe im Altersheim geholfen, auf ein kleines Kind aufgepasst oder bin für eine ältere Dame einkaufen gegangen“, sagt sie. In den kommenden drei Jahren wird sie an der Lore-LorenzSchule eine Ausbildung zur Bewegungspädagogin machen. „Ich mag Sport und die Arbeit mit Menschen. Mit dieser Ausbildung kann ich das kombinieren.“Leonard Nöring (15) besucht auch das Marie-Curie-
Silke Rickert