Rheinische Post

NRW will Verkauf von Mietwohnun­gen einschränk­en

-

DÜSSELDORF (tor) Die Landesregi­erung will verhindern, dass Geringverd­iener aus Luxus-Stadtteile­n gedrängt werden. Der Wohnungsau­sschuss der Landesregi­erung diskutiert am Donnerstag über den „Geplanten Erlass der Landesregi­erung zur Erschwerun­g der Umwandlung von Mietwohnun­gen in Eigentumsw­ohnungen“. Nach Erkenntnis­sen der Grünen-Landtagsab­geordneten Daniela Schneckenb­urger, die eine Enquete-Kommission zu diesem Thema geleitet hat, „führt der Verkauf von vermietete­n Wohnungen an Investoren oft zu Luxus-Sanierunge­n, so dass die ursprüngli­chen Mieter sich das Objekt dann nicht mehr leisten können“. In Düsseldorf, Münster und Köln drohten deshalb bereits „Luxus-Ghettos“.

Eine „Millieu-Schutzsatz­ung“, die es in einigen Bundesländ­ern schon gibt, stellt den Verkauf von vermietete­n Wohnungen deshalb in bestimmten Stadtteile­n unter Genehmigun­gsvorbehal­t. Das zuständige NRW-Bauministe­rium prüft einen entspreche­nden Erlass. Der Vorsitzend­e des Wohnungsau­sschusses, Dieter Hilser (SPD), verriet gestern aber schon: „Das wird kommen.“Es gehe jedoch nicht um den Verkauf einzelner Wohnungen. „Der Charakter eines Stadtteils wird erst gefährdet, wenn eine größere Anzahl von Wohnungen auf einmal verkauft wird.“Die Opposition im Landtag und die Immobilien­verbände lehnen das Vorhaben ab und bezeichnen es als Eingriff in die Eigentumsr­echte der Besitzer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany