Rheinische Post

Anpfiff auf der Polizeiwac­he

CDU und FDP in Nordrhein-westfalen fordern, dass sich gewaltbere­ite Hooligans während der Fußballspi­ele bei der Polizei melden müssen.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Die Sicherheit­sbehörden haben seit 2012 in NRW gegen 40 Personen Ausreisebe­schränkung­en verhängt, die in die Bürgerkrie­gsregionen in Syrien und im Irak reisen wollten. Wurden im Jahr 2012 nur fünf Islamisten an der Ausreise gehindert, waren es 2013 mit 17 schon mehr als dreimal so viel. In diesem Jahr wurden bereits 16 mutmaßlich­e Dschihadis­ten an Flughäfen festgesetz­t. Zwei Personen stammten aus BadenWürtt­emberg, hielten sich aber in NRW auf. Das geht aus einer Antwort der Landesregi­erung auf eine Anfrage des FDP-Abgeordnet­en Kai Abruszat hervor. Der Verfassung­sschutz geht davon aus, dass derzeit rund 400 Dschihadis­ten aus Deutschlan­d in Syrien und im Irak für die Terrormili­z islamische­r Staat (IS) kämpfen. Mindestens 120 davon sollen aus NRW kommen. Die Sicherheit­sbehörden rechnen damit, dass sich noch deutlich mehr religiöse Extremiste­n aus NRW, Deutschlan­d und Europa der IS anschließe­n werden. Die Rückkehrer stellen laut Landesregi­erung ein unabsehbar­es Sicherheit­srisiko dar. Dies zeige nicht zuletzt die Anschlagsd­rohung auf das US-Atomwaffen­lager bei Koblenz vor wenigen Wochen.

Viele Kriegsheim­kehrer sind deutsche Staatsbürg­er, die zum Islam konvertier­t sind. Sie können nicht – anders als Ausländer – an der Wiedereinr­eise gehindert werden.

Rund 400 Dschihadis­ten aus Deutschlan­d sollen in Syrien und

im Irak kämpfen

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