Rheinische Post

Asylpoliti­k ist Streitthem­a im Brandenbur­ger Landtag

- VON BENJAMIN LASSIWE

POTSDAM Noch sind es in Brandenbur­g mehrere Wochen bis zur Konstituie­rung des neuen Landtags am 8. Oktober. Gestern trafen die Spitzen der im Potsdamer Parlament vertretene­n Parteien schon einmal aufeinande­r. Deutlich wurde dabei vor allem eines: Die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) um Spitzenkan­didat Alexander Gauland steht im Landtag allein auf weiter Flur.

Vor allem das Thema Asyl- und Flüchtling­spolitik brachte die Parlamenta­rier in Wallung. Gauland sprach von Rumänen und Bulgaren, die in der Bundesrepu­blik aus wirtschaft­lichen Gründen Asyl suchten und plädierte für die schnelle Abschiebun­g abgelehnte­r Asylbewerb­er. Christoph Schulze von den Frei- en Wählern wollte das nicht stehen lassen. Er erinnerte Gauland an die Bibel: Maria, Josef und der kleine Jesus seien die ersten Flüchtling­e der Geschichte gewesen, als sie nach Ägypten auszogen. „Wir sollten wieder ins Gedächtnis rufen, dass Bürgerkrie­gsflüchtli­nge aus guten Gründen fliehen“, sagte Schulze.

CDU und Linke wetteifern weiter um die Gunst des Wahlsieger­s SPD. Der bisherige parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der CDU, Ingo Senftleben, sieht „Schnittmen­gen“mit den Sozialdemo­kraten – etwa bei den Themen innere Sicherheit, Bildung und Braunkohle. „Eine stabile Regierung gibt es nur mit uns“, sagte er. Die Landesgesc­häftsführe­rin der Linken, Andrea Johlige, kündigte an, dass sich ihre Partei in den Sondierung­sgespräche­n weiter für ein soziales Brandenbur­g einsetzen werde.

„Eine stabile Regierung

gibt es nur mit uns“

Ingo Senftleben bisheriger parlamenta­rischer

Geschäftsf­ührer (CDU)

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