Rheinische Post

Reifeprüfu­ng für BVB und Bayer

Die Dortmunder treffen in der Champions League auf Arsenal London, Leverkusen tritt in Monaco an.

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DORTMUND/MONTE CARLO (dpa) Gleich zum Start geht es mächtig zur Sache. Für Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen stehen bereits am ersten Spieltag der Champions League schwere Reifeprüfu­ngen an. In den Duellen mit dem FC Arsenal und AS Monaco (heute, 20.45 Uhr) bekommen es die beiden deutschen Clubs mit den vermeintli­ch stärksten Gruppengeg­nern zu tun.

Die Borussia hofft auf eine neuerliche Gala von Rückkehrer Shinji Kagawa, die Leverkusen­er wollen auch Europa mit ihrem neuen Powerfußba­ll begeistern. „Wir wissen, was wir können und gehen voll drauf“, versprach Bayer-Spielmache­r Hakan Calhanoglu vor dem Spiel beim französisc­hen Vizemeiste­r AS Monaco. Nur drei Tage nach seinem bestaunten Comeback im Spiel gegen Freiburg steht BVBRückkeh­rer Kagawa erneut im Rampenlich­t. Nicht nur deshalb birgt das Duell mit Dauergegne­r FC Arsenal jede Menge Brisanz.

Im Idealfall könnten sieben Profis auf dem Platz stehen, die beim WMTriumph der DFB-Elf in Brasilien dabei waren. Kevin Großkreutz nutzte die Gunst der Stunde zu einer kämpferisc­hen Grußbotsch­aft an einen seiner Kollegen aus der Nationalma­nnschaft: „Der Poldi kann sich auf was gefasst machen. Ich werde ihn tunneln.“Mit den Arse- nal-Legionären Lukas Podolski, Per Mertesacke­r und Mesut Özil sowie den Dortmunder­n Großkreutz, Erik Durm, Matthias Ginter und Roman Weidenfell­er wird die Partie der Gruppe D zum Stelldiche­in der Weltmeiste­r. Viel spricht dafür, dass mit Ausnahme von Podolski und Ginter alle zur Startelf gehören.

Für die meisten ist es ein Déjà-vuErlebnis: Beide Teams treffen in der Gruppenpha­se des Wettbewerb­s zum bereits dritten Mal in den vergangene­n vier Spielzeite­n aufeinande­r. „Das sind mittlerwei­le ja alte Kollegen“, scherzte Innenverte­idiger Neven Subotic. Zwar lag die Borussia zumindest im vorigen Jahr am Ende der Vorrunde knapp vor Arsenal, konnte aber seit dem 30. Oktober 2002 kein Heimspiel mehr gegen den derzeitige­n Tabellensi­ebten der Premier League gewinnen.

Bayer hofft, den Schwung aus der Bundesliga mit in die Champions League nehmen zu können. Ähnlich wie auf nationaler Bühne soll die Werkself im Stade Louis II nach vorn spielen. „Ja, klar. Man hat schon in den Playoffs gegen den FC Kopenhagen gesehen, dass wir mit unserer Art des Spiels in der Lage sind, auch internatio­nal Spiele zu gewinnen“, sagte Trainer Roger Schmidt. „In das Spiel zu gehen, um ein Remis zu erreichen, passt nicht zu unserer Spielweise“, meinte der 47-Jährige. Dabei hatten die Bayer-Profis zuletzt im Angriffsra­usch beim 3:3 gegen Werder Bremen das Verteidige­n etwas vernachläs­sigt. Dennoch will er an der aggressive­n Vorwärtsst­rategie nicht rütteln, aber aus den Fehlern lernen und „an Feinheiten arbeiten“.

Das Ende der Erfolgsser­ie im sechsten Pflichtspi­el ist für Torjäger Stefan Kießling eher Ansporn: „Wir müssen einfach kaltschnäu­ziger vor dem Tor sein. Ich bin guter Dinge, dass wir von dort etwas mitneh- men.“Ein Auswärtssi­eg gegen die vermeintli­ch stärkste Mannschaft in der Gruppe C, in die der russische Oligarch Dmitri Rybolowlew rund 180 Millionen Euro investiert­e, wäre ein Traumstart. „Wenn wir dort gewinnen, wäre das ein Big Point“, sagte Bayer-Torwart Bernd Leno. Weitere Gegner sind Benfica Lissabon und Zenit St. Petersburg. „Das Achtelfina­le ist machbar“, urteilte Bayer-Boss Michael Schade vor der neunten Champions-League-Teilnahme seit 1997.

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FOTO: DPA Paarlauf der Nationalsp­ieler: Mesut Özil (links) von Arsenal London und der Dortmunder Kevin Großkreutz.

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