Rheinische Post

DEG hat die groben Fehler abgestellt

Gegen Hamburg zeigte sich der Eishockey-erstligist defensiv deutlich stabiler.

- VON THOMAS SCHULZE

Die Fans waren begeistert, doch Christof Kreutzer blieb auch nach seinem ersten Sieg als Cheftraine­r der Düsseldorf­er EG gelassen. „Wir haben auch heute ein paar Fehler gemacht“, sagte er nach dem 4:1Sieg gegen Hamburg Freezers. „Aber wir haben den Rebound nicht zugelassen und hart gearbeitet. Der Sieg war verdient.“

Das 0:7 am vergangene­n Freitag in Wolfsburg hatte Kreutzer zwar auch irritiert, aber nicht aus der Bahn geworfen. „Ich habe keinen Schreck bekommen oder gar Panik“, versichert­e er und fügte lobend hinzu: „Wir haben die Fehler analysiert und behoben. Aber auch die Fans haben sich nicht von der Höhe der Niederlage beeindruck­en lassen, sondern sie haben uns von der ersten Sekunde des Spiels an getragen.“

Den entscheide­nden Grund dafür, dass seine Mannschaft das Debakel in der Autostadt ebenfalls verkraftet hat, sieht Kreutzer in der Erfahrung. „Wir haben die Fehler und die Marschrout­e besprochen“, er- läutert der Coach. „Wir mussten defensiver stehen und nicht so blind nach vorne rennen. Das haben wir gemacht.“Dass seine Mannschaft nach dem Hamburger Treffer zum 1:3 noch einmal kurz gewackelt hatte, war für ihn normal. „In der vergangene­n Saison hätten wir den zweiten Gegentreff­er bekommen und vielleicht noch verloren. Da haben wir jetzt einige erfahrener­e Spieler, die mit der Situation umgehen können und die jungen Spieler führen“, betonte Kreutzer.

Wie zum Beispiel Manuel Strodel. Der Youngster arbeitete erneut hervorrage­nd in der Defensive und belohnte sich mit seinem Tor zum 1:0. „Ich hatte eine lange Flaute“, resümierte er und freute sich über die Leistung seiner Teamkamera­den: „Wir alle haben uns heute zusammenge­rissen und uns auf das konzentrie­rt, was wir können.“

Michael Davies, der die ersten drei Tore vorbereite­t hatte, musste in Wolfsburg noch ordentlich Lehrgeld zahlen. „Da hat er nur offensiv gedacht und wollte viel zu viel“, meinte Kreutzer. „Er hat umdenken müssen.“Mit Erfolg, was der zweifa- che Torschütze Andreas Martinsen bestätigt: „Wir alle haben aus den Fehlern von Wolfsburg gelernt und wir haben defensiv viel besser gestanden.“

Kapitän Daniel Kreutzer glaubt derweil sogar, dass die Höhe der Pleite in Wolfsburg hilfreich war: „Da haben wir alle ordentlich eins auf den Deckel bekommen.“Der Sieg sei enorm wichtig gewesen, „um eine negative Stimmung im Umfeld zu vermeiden“. Überbewert­en will er den Erfolg gegen die Hamburger jedoch nicht und blickt bereits auf das nächste Wochenende mit den beiden Auswärtssp­ielen in Augsburg und in München. „Die Liga ist so ausgeglich­en, da helfen Heimsiege allein nicht. Da muss man auch mal auswärts punkten“, stellt er klar.

0:7 in Wolfsburg, 4:1 gegen Hamburg – wo steht die DEG? Trainer Christof Kreutzer antwortet: „Ich weiß nur, dass es keine leichten Gegner gibt. Wir müssen Schritt für Schritt gehen und wenn wir am Ende auf Platz zehn landen, dann haben wir einen Riesenschr­itt gemacht.“

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