Kalenderblatt 16. September 1964 Bundesregierung gründet die Stiftung Warentest
Nähmaschinen und Stabmixer gehörten zu den ersten Produkten, die die Prüfer der Stiftung Warentest genauer unter die Lupe nahmen. Die Stiftung, deren Gründung am 16. September 1964 von der Bundesregierung beschlossen wurde, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Verbraucher durch den Dschungel der Warenangebote zu lotsen. Die Wirtschaft fand das zunächst unnötig, immerhin informiere man den Kunden ja selbst durch Werbung. Heute nutzen Unternehmen positive Bewertungen der Stiftung Warentest gerne selbst, um auf ihre Produkte hinzuweisen. Negative Bewertungen können im Gegenzug zu Umsatzeinbrüchen führen. Mehrere Male im Jahr wird die Stiftung deshalb verklagt – meist ohne dass die Kläger nennenswerte Erfolge verbuchen konnten. Zuletzt hat allerdings der Schokoladenhersteller Ritter Sport eine Auseinandersetzung vor dem Münchner Oberlandesgericht gewonnen. Finanziert wird die Stiftung zum einen durch Mittel aus dem Staatshaushalt sowie durch den Verkauf ihrer monatlich erscheinenden Zeitschrift „Test“. Diese musste in den 60er Jahren um ihre Bekanntheit und somit um Abonnenten kämpfen. Um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten, begann die Stiftung damit, ihre Ergebnisse in Teilen anderen Nachrichtenmagazinen zur Verfügung zu stellen. Auf diese Weise hielten die Bewertungen von „sehr gut“bis „mangelhaft“Einzug in die tagesaktuelle Presse. Heute erscheint „Test“mit einer Auflage von mehr als einer halben Million Heften.