Rheinische Post

Ampel-verhandler sehen Chancen für Drogen-ambulanz

Nächste Woche sollen alle Fachgruppe­n fertig sein.

- VON DENISA RICHTERS

Die Zahl der Themen, die für das Ampel-Bündnis aus SPD, FDP und Grünen im Stadtrat noch verhandelt werden müssen, wird immer kürzer: Auf der Agenda stehen noch Wohnen, Verkehr, Gesundheit/Soziales und Jugendhilf­e. Ganz am Ende tagt die Arbeitsgru­ppe Finanzen und bringt die durchkalku­lierten Vorschläge der elf Fachgruppe­n, die in den vergangene­n Wochen zu ebenso vielen Themenbere­ichen verhandelt haben, in eine Prioritäte­nliste.

Terminbedi­ngt zum allererste­n Mal tagte gestern Nachmittag die Arbeitsgru­ppe Gesundheit/Soziales. Ein wichtiges Thema in deren Verhandlun­gsprogramm ist die seit langem geplante Ambulanz zur kontrollie­rten Ausgabe von Diamorphin (Heroin) an Süchtige. Dazu gab es vor vielen Jahren einen einstimmig­en Ratsbeschl­uss: Bisher ist die Umsetzung jedoch daran gescheiter­t, dass sich laut den Verantwort­lichen im Rathaus keine geeigneten Räumlichke­iten finden ließen. Es hieß auch, die CDU trete bei dem Thema auf die Bremse. Angesichts der neuen Ratsmehrhe­iten scheint sich jedoch auch die Stadt- verwaltung auf die neue Situation einzustell­en. Nach RP-Informatio­nen wird Gesundheit­sdezernent Andreas Meyer-Falcke nächste Woche im Fachaussch­uss ein Konzept zur Diamorphin-Ambulanz präsentier­en. In Köln beispielsw­eise ist die Drogenhilf­e Träger der Ausgabeste­lle. Ein ähnliches Modell könnte für Düsseldorf diskutiert werden.

Spannend bleibt es auch bei den anderen Arbeitsgru­ppen (AG), die noch nicht fertig mit den Verhandlun­gen sind. Heute tagt die AG Verkehr, um das bisher Erreichte in einen Text zu bringen. In einer kleineren Runde sollen die ausstehend­en brisanten Punkte geklärt werden – etwa die Führung der neuen Stadtbahnl­inie U 81 oder die Altstadt-Anbindung mit Straßenbah­nen.

Auch beim Wohnen gibt es noch keine finale Einigung: Im Zentrum steht die Frage, ob das von CDU, Grünen und FDP 2013 beschlosse­ne Handlungsk­onzept zunächst beibehalte­n oder ob (wie von der SPD gefordert) die Quote für sozial geförderte­n Wohnungsba­u auf mindestens 30 Prozent erhöht werden soll. Die Gruppe tagt morgen. Ebenfalls morgen treffen sich die Fachpoliti­ker zu Kultur und Umwelt.

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