Rheinische Post

Doppelt so viele Anzeigen gegen Radler

Zahl der Unfälle mit Beteiligun­g von Radfahrern 2013 gesunken, 2014 steigend.

- VON DENISA RICHTERS

Genaue Ergebnisse aus der Verkehrszä­hlung stehen noch aus, aber fest steht: Die Zahl der Radfahrer ist in Düsseldorf in den vergangene­n Jahren gestiegen. Das merkt auch die Polizei: „Im laufenden Jahr ist die Zahl der Unfälle mit Radfahrerb­eteiligung wieder gestiegen“, sagt Polizeispr­echerin Susanna Heusgen. Dies liegt auch daran, dass der vergangene Winter mild war, kaum Tage mit Minusgrade­n hatte. Da bleiben viele beim Rad als Verkehrsmi­ttel. Genaue Zahlen für 2014 wird Innenminis­ter Ralf Jäger erst im nächsten Frühjahr präsentier­en.

Ein neuer Rekord ist bei den Anzeigen und Verwarnung­en zu verzeichne­n: 9491 verzeichne­te die Polizei im vergangene­n Jahr. Das entspricht im Vergleich zu 2012 einem Anstieg von 116 Prozent. Zurückzufü­hren ist das nicht zuletzt auf die 15-monatige Kampagne „Sehen und gesehen – Radfahren in Düsseldorf“. Dabei rückte die Polizei in Kooperatio­n mit Stadt und Verkehrswa­cht nicht nur automobile Radwegepar­ker in den Fokus, sondern auch Geisterrad­ler (auf der falschen Straßensei­te auf dem Radweg unterwegs), aber auch Rotlichtsü­nder, alkoholisi­erte und schlecht ausgestatt­ete Radfahrer.

Bei den Unfällen mit Radfahrern hatte es in Düsseldorf in den vergangene­n Jahren keinen klaren Trend gegeben: Waren es 2010 stadtweit 707 Unfälle, an denen mindestens ein Radfahrer beteiligt war, lag die Zahl im folgenden Jahr bei 813, um dann wieder zu sinken – auf 749 Unfälle 2013. Und jetzt wieder der Anstieg. Zugenommen ha- ben hingegen die Fälle, bei denen radelnde Kinder an Unfällen beteiligt waren: 62 waren es 2013, im Jahr zuvor waren es 54, ein Anstieg um 15 Prozent. Bei jungen Erwachsene­n war der Anstieg mit 21,4 Prozent bei 68 Fällen noch höher. Sinkende Fallzahlen verzeichne­te die Polizei bei Unfällen, bei denen Senioren als Radfahrer beteiligt waren. Kommt es zu Unfällen mit Radfahrern, sind sie der Statistik zufolge meistens nicht die Verursache­r: Nur bei 292 der insgesamt 749 Radunfälle in 2013 lag die Ursache beim Radfahrer, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um fast fünf Prozent.

Während es 2013 keinen einzigen Radfahreru­nfall mit Todesfolge gegeben hat, ist dieses Jahr bereits ein toter Radfahrer zu beklagen: Der 78Jährige starb Wochen nach dem Unfall im Krankenhau­s.

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