Cupcakes-lieferung für Beyoncé
Wer am Wochenende im „Homemade“in Friedrichstadt einen Cupcake kaufen wollte, stand vor verschlossener Tür. Die Gäste durften stattdessen staunen über einen Zettel an der Tür des Ladens an der Bilker Allee. Der erklärte den Hintergrund der Schließung: „Grund ist, dass wir für Beyoncé und ihr Team Cupcakes nach Paris bringen dürfen“, war da zu lesen. „Da wir immer alles selbst herstellen und auch den Service selbst übernehmen, hoffen wir, dass Ihr Verständnis habt für unsere kurze Planänderung.“Das hätte natürlich auch eine spektakuläre Ausrede für ein arbeitsfreies Wochenende sein können, aber Inhaberin Sonja Andishmand beschwört, dass sie wirklich in die französische Hauptstadt gefahren ist, und zwar mit dem Schnellzug Thalys und mit einer Box mit 150 Cupcakes im Gepäck. Ihr Ziel war das Stade de France, wo Beyoncé am Samstag mit Ehemann Jay-Z ein Konzert vor 75 000 Zuschauern gab und damit ihre Europatour abschloss. Dass Beyoncé ihre kunstvoll gestalteten Törtchen mag, kann Andishmand beweisen: Nach dem KölnKonzert im März hatte die Sängerin auf ihrem Instagram-Konto einige Bilder mit Cupcakes aus „Homemade“-Herstellung gepostet. Besonders angetan war sie damals von einem Törtchen, auf dem ihre Lippen originalgetreu und knallrot nachgebildet waren. Rund 850 000 Menschen klickten „Gefällt mir“– eine schöne Werbung für die CupcakeBäckerin. Die Lieferung am vergangenen Wochenende hatte Andishmand an das aktuelle, eher düstere Tour-Design angepasst. Diesmal waren die Törtchen schwarz und weiß und trugen passend zum Konzert-Motto die Aufschrift „On the run“. Eine Lieblings-Geschmacks- richtung hat Andishmand bei dem Superstar noch nicht ausmachen können. Immerhin: Da Beyoncé inzwischen nicht mehr vegan lebt, ist die Auswahl an Zutaten größer. Der Kontakt ins Musik-Business rührt daher, dass Andishmand nicht nur Torten-Bäckerin, sondern auch Musik-Bookerin ist. Mit ihrer Kölner Agentur „Best“vermittelt sie DJs und Sänger, organisiert Veranstaltungen und sorgt fürs Catering. Dabei hat sie die Herstellung der individuell gestalteten Kalorienbomben verfeinert. „Das ist mehr Design als Backen“, sagt sie. Auch andere Stars und ihre Begleiter hat sie schon versorgt, darunter Nelly, Justin Timberlake oder Heidi Klum und das Team der TV-Show „Germany’s Next Topmodel“. Bald wird sie auch Pharrell Williams beliefern. Das Booking soll für die Kölnerin künftig nur Nebensache sein, ihr wichtigstes Projekt ist der vor rund einem Monat eröffnete CupcakeLaden. Als Standort hat sie sich bewusst Düsseldorf ausgesucht. „Die Stadt ist überschaubarer als Köln“, sagt sie. „Da spricht sich so ein Laden schnell rum.“Außerdem wohnt ihre Familie in Düsseldorf. Mutter Shala hilft im Café, das auch weitere Speisen anbietet. Bei der Vogue Fashion Night hatte Andishmand schon die Gelegenheit, sich in der Stadt vorzustellen. Eine erneute Schließung des Cafés ist zunächst nicht geplant – aber auch nicht für alle Zeit ausgeschlossen. „Ich kümmere mich um alles selbst, da geht es nicht anders, wenn ich mal unterwegs bin“, sagt Andishmand. Wer am Wochenende sehr unter dem Zucker-Entzug gelitten hat, kann heute zum Trost im „Homemade“vorbeischauen und zugreifen. Sonja Andishmand verkauft die übrig gebliebenen Beyoncé- und Jay-Z-Cupcakes – so lange der Vorrat reicht.
Arne Lieb nach Valencia – aufgebrochen. Die wenigen Tage werden, angeblich jedenfalls, genutzt als Besinnungstage, um Abstand vom Alltag zu gewinnen. In diesem Jahr kam erstmals eine – bis dahin geheime – Mission hinzu: Angestoßen durch den Beitritt Deutschlands zum UnescoÜbereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes durch das Bundeskabinett (sinnigerweise am 12.12.12!) sah man sich berufen, das Deutsche Brauchtum, speziell die Verbreitung des rheinischen Karnevals als „Immaterielles Kulturerbe“in Valencia zu fördern. In NRW gilt der Karneval als „große kulturelle Ausdrucksform“. Sein Beitrag für die Gemeinschaft ist es, sich auf humorvolle Art mit gesellschaftlichen Fragen zu beschäftigen. „Der Karneval stellt mit all seinen Facetten einen Gesamtwert da. Er fördert die Gemeinschaft und soziales Verhalten“, sagt Michael Laumen, Vizepräsident des Comitees Düsseldorfer Carneval. Besonders aktiv bei der Werbung für den Karneval: Tom Bauer (ab 11.11. wieder als Hoppeditz lebendig!).