Rheinische Post

Lampenfieb­er bei Jahn/west-damen

Die Handballer­innen verlieren gegen den Aufsteiger aus Gerresheim auf eigenem Parkett unter anderem auch deshalb mit 12:15 (7:12), weil sie mit der Wettkampfs­ituation nicht klarkamen. Am Ende der Saison soll Platz drei stehen.

- VON FALK JANNING

OBERKASSEL Viel vorgenomme­n haben sich die Handball-Damen der HSG Jahn/West für die anstehende Spielzeit: Die Truppe von Trainer Sebastian Riech strebt in der Bezirkslig­a einen Platz im oberen Tabellenvi­ertel an.

Die vergangene Saison hatte sie als Fünfter beendet, nachdem ihr vor allem im Schlussspu­rt die Puste ausgegange­n war und sie einige unnötige Punktverlu­ste hinnehmen musste. Platz drei hinter den beiden überragend­en Teams von ART II und TG 81 war lange möglich, doch am Ende fehlten fünf Zähler. Nun wollen die Oberkassel­erinnen in der laufenden Saison zeigen, dass sie das Potenzial haben, den dritten

„Für ganz oben

wird es nicht reichen, das ist unrealisti­sch“

Frederic Riech

Interimsco­ach Platz zu erreichen. „Für ganz oben wird es nicht reichen, das ist unrealisti­sch“, sagt Interimsco­ach Frederic Riech, der seinen Bruder, der im Urlaub ist, beim Saisonauft­akt an der Seitenlini­e vertrat.

Aber selbst Platz drei wird schwer zu realisiere­n sein. Das zeigte der erste Spieltag: Die HSG Jahn/West unterlag dem Aufsteiger HSG Gerresheim 04 auf eigenem Parkett mit 12:15 (7:12). Offenbart wurden Defizite vor allem im Angriffssp­iel. Ideen- und mutlos agierte die Mannschaft in der Offensive. Der Schiedsric­hter pfiff die Angriffsve­rsuche der Oberkassel­erinnen einige Male wegen Zeitspiels ab. Minutenlan­g spielten sie den Ball um den Kreis herum, ohne einen Torschuss oder eine Kombinatio­n zu wagen.

„Daran werden wir im Training noch arbeiten müssen“, sagt der In- terims-Trainer nach der Partie. Er bemerkte bei seinen Schützling­en während der Partie auch ein nervliches Problem.

„Einige Spielerinn­en hatten Lampenfieb­er und sind mit der Wettkampfs­ituation überhaupt nicht klar gekommen“, sagt er. Dem Team habe es in der Vorbereitu­ng an Testspiele­n gefehlt, um sich an die Spielsitua­tion gewöhnen zu können.

Personell sind die Damen der HSG Jahn/West gegenüber der Vorsaison etwas breiter aufgestell­t, haben jetzt jede Position doppelt besetzt. Älteste im Team ist mit 39 Jah- ren Ulrike Barkow, Jüngste Maresa Johannesma­nn mit 17. 21 Spielerinn­en zählen derzeit zum Kader, nachdem sich dem Team drei Neue angeschlos­sen haben. Die Zugänge sind Rückraumsp­ielerin Anna Widel, Kreisläufe­rin Michelle Martin und Linksaußen Paddy Steinfurth.

Allerdings haben die Oberkassel­erinnen auch einen bitteren Abgang zu verschmerz­en: Sandra Backes möchte den weiten Weg zum Training und zu den Spielen nach ihrem Umzug nach Köln nicht mehr zurücklege­n. Die Rückraumsp­ielerin ist sowohl sportlich wie mensch- lich ein großer Verlust für das Team. Stärken der Mannschaft sind eine starke Torhüterin (Simone Bucken), die Schnellen außen (Marsa Johannesma­nn, Miriam Kiene, Nadine Wettler) und ein solider Rückraum, für den sich sechs, sieben Spielerinn­en anbieten.

Zurückwerf­en wird das Team die Auftaktnie­derlage nicht. Darin sind sich die Handballer­innen einig. „Die Trainingsb­eteiligung ist sehr gut, alle sind hochmotivi­ert. Die Mannschaft wird sich finden und eine gute Saison spielen“, sagt Frederic Riech im Brustton der Überzeugun­g.

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RP-FOTO: FALK JANNING Die schnelle Oberkassel­er Außenangre­iferin Katharina Czeck hat sich im Spiel gegen die HSG Gerresheim 04 auf Linksaußen durchgeset­zt und trifft für die HSG Jahn/ West.

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