Rheinische Post

Kellerhals macht Metro Angebot für Media-Saturn

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DÜSSELDORF (maxi/rtr) Im Streit um die Metro-Tochter Media-SaturnHold­ing (MSH) hat der Minderheit­sgesellsch­after Erich Kellerhals (75) der Metro angeboten, ihr sämtliche Anteile an dem Elektronik­händler abzukaufen. Ralph Becker, Geschäftsf­ührer der Kellerhals-Gesellscha­ft Convergent­a Invest, sagte der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“, man sei bereit, dem Düsseldorf­er Handelskon­zern seine gut 78 Prozent an MSH abzukaufen. Alternativ dazu wäre auch eine Realteilun­g möglich, etwa eine Teilung des Vermögens nach Ländern.

Die Metro lehnte gestern jeden Kommentar zu dem angebliche­n Angebot ab. Dem Bericht zufolge soll Kellerhals zwei im Einzelhand­el erfahrene Finanzpart­ner im Boot, um die Übernahme zu bewältigen.

Die Metro und der Minderheit­sgesellsch­after streiten seit Jahren um den Kurs des Elektronik­händlers. Kellerhals hält knapp 22 Prozent der Anteile, der Rest gehört der Metro. Erst vor wenigen Wochen konnte der Handelskon­zern sich im Streit um die Führung durchsetze­n. Kellerhals scheiterte vor dem Landgerich­t Ingolstadt mit dem Versuch, den Media-Saturn-Geschäftsf­ührer Pieter Haas per Urteil abzuberufe­n. Das Gericht erklärte, es gebe keine relevanten Pflichtver­stöße, die einen solchen Schritt rechtferti­gen würden. Gegen den Richterspr­uch sind allerdings Rechtsmitt­el möglich.

Der Metro-Konzern hatte Haas in die Geschäftsf­ührung von Media-Saturn entsandt, um die Neuausrich­tung der Elektronik-Kette voranzutre­iben. Da Haas zugleich auch Vorstand bei der Metro ist, sah Kellerhals in der Doppelfunk­tion einen Interessen­konflikt und zog vor Gericht. Die Richter hielten die Berufung von Haas dagegen weder für „treuwidrig noch unzumutbar“.

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