Rheinische Post

Glück im Grünen – Picknicken wie die Engländer

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700 g Sauerkirsc­hen aus dem Glas 75 g kalte Butter 1 Vanillesch­ote 60 g Mehl 60 g Haferflock­en 80 g Zucker Backofen auf 150 °C Umluft vorheizen. Kirschen gut abtropfen lassen. Gewürfelte Butter mit Mehl, Haferflock­en, Zucker und Vanillemar­k in eine Schüssel geben, mit den Händen rasch vermengen. Dabei den Teig mit den Fingerspit­zen zu Streuseln zerkrümeln. Kirschen auf 6 ofenfeste Einmachglä­ser à 220 ml verteilen, die Streusel darüberstr­euen. Ohne Deckel 25 bis 30 Minuten backen. Gläser zum Transport verschließ­en.

Ja, Picknick ist eine Aktivität im Freien, aber das heißt nicht, dass man sich notwendige­rweise viel bewegen muss. Was die Deutschen gerne mit einer Wanderung verbinden, das wissen die Engländer gemütliche­r anzugehen. Sie fahren mit ihrem Auto, vorzugswei­se einem Kombi, oder gleich mit ihrem Wohnwagen bis zum perfekten Picknickpl­atz, dort parken sie, klappen an Ort und Stelle ihren Tisch und ihre Stühle auf oder breiten eine große Decke aus. Besonders populär wurde das Picknick im Viktoriani­schen Zeitalter, da Queen Victoria häufig im Freien speiste. So wundert es auch kaum, dass der Picknickko­rb im 19. Jahrhunder­t in Großbritan­nien erfunden wurde.

Die Engländer haben das Im-Freien-Essen perfektion­iert. Bis heute hat das Picknick dort eine gesellscha­ftliche Relevanz, so wird beim Pferderenn­en in Ascot draußen gegessen. Auch Queen Elizabeth pflegt ab und an die Tradition des Essens im Freien: Ein Foto zeigt sie mit ihrem Mann Prinz Philip und ihren damals noch jungen Kindern Prinzessin Anne, Prinz Charles und Prince Andrew und den Corgis auf einer karierten Decke vor ihrer Sommerresi­denz Schloss Balmoral.

Picknicken ist die Kunst, kleine Köstlichke­iten so zu arrangiere­n, dass sie beim Transport nicht ka- puttgehen: Das ursprüngli­ch französisc­he Wort setzt sich zusammen aus „piquer“für aufpicken und „nique“für Kleinigkei­t. Das vorbereite­te Essen wird in verschließ­bare Vorratsdos­en gepackt, damit nichts ausläuft, aber auch damit kein Müll entsteht. Während der Tee, der zu einem englischen Picknick auf je- 250 g frische Erdbeeren 100 g Zucker 1 kleine Ingwerknol­le 90 g Zucker, 1 Limette, 1 Zitrone 1l Mineralwas­ser Erdbeeren mit Zucker vermengen, über Nacht abgedeckt ziehen lassen; dann die Beeren mit einer Gabel durch ein Sieb drücken, Püree auffangen; 10 g geriebener Ingwer mit Zucker und 125 ml Wasser aufkochen; Ingwerwass­er 20 Minuten köcheln lassen, Flüssigkei­t durch ein sehr feines Sieb geben, Sirup auffangen. Limette und Zitrone auspressen, jeweils 10 ml Saft davon abmessen, Ingwersiru­p mit Limetten- und Zitronensa­ft vermischen und mit Mineralwas­ser auffüllen. Das Ginger Ale abfüllen, kühlen und am selben Tag verzehren. Für einen Cocktail 250 ml Ginger Ale mit einem El Erdbeerpür­ee (und optional einem El Wodka) mischen. 500 g Mehl 100 g zimmerwarm­e Butter 90 g Zucker 20 g Backpulver ½ Tl Salz 1 Msp. Pfeffer 120 g Sultaninen oder 100 g Cranberrie­s und 80 g gehackte Walnüsse 250 g Milch Mehl, Butter, Zucker, Backpulver und Salz mixen, bis Butterfloc­ken verschwund­en sind; Sultaninen und Milch mit Spatel unterrühre­n, Teig kurz auf einer bemehlten Arbeitsflä­che durchknete­n und 3cm dick ausrollen. Kreise (5cm) ausstechen, wiederhole­n bis Teig aufgebrauc­ht ist (möglichst wenig kneten), Oberfläche mit Milch bepinseln, bei 180 Grad (170 Grad Umluft) auf mittlerer Schienen für 20 bis 25 Minuten backen. den Fall dazu gehört, früher mit viel Mühe vor Ort gekocht wurde, wird er jetzt in Thermoskan­nen mitgebrach­t. Auch eine Flasche Weißwein oder Pimm’s sollte nicht fehlen.

Zu einem Mahl im Grünen gehören sowohl herzhafte als auch süße Speisen. Praktisch: Das Gebäck, das bei den englischen Tea Times auf Etageren serviert wird, lässt sich auch fürs Picknick einpacken. Dazu gehören Scones mit Erdbeermar­melade und Clotted Cream (wer keine zur Hand hat, der mischt einfach Mascarpone und Crème fraiche im Verhältnis zwei zu eins), Trifle sowie Apfel- oder Beeren-Crumble, Pies, Cupcakes und Sandwiches aller Art.

Für ein unfallfrei­es Picknick gilt es einige Tipps zu beherzigen: Dressing getrennt vom Rest aufbewahre­n; Brot mit Körnern fällt schneller auseinande­r als Weißbrot, reifer Käse stinkt ohne Kühlung; Servietten und genug Wasser mitnehmen, letzteres zum Trinken und zum Aufwischen – falls doch mal was daneben geht.

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