Rheinische Post

Ein paar Tipps für den Besuch des Open-Source-Festivals

Morgen wird die Galopprenn­bahn wieder zum Festivalge­lände. Es spielen Death Cab for Cutie, Metronomy und Laurel Halo.

- VON THOMAS HAG

Zum zehnten Mal können Philipp Maiburg und sein Team die Besucher morgen auf dem Festivalge­lände im Grafenberg­er Wald begrüßen. Dabei sah es mal so aus, als würde das Open Source dieses für ein Musik-Festival schon stattliche Alter gar nicht erreichen.

Das Debüt – damals noch in Lörick – schwamm fast davon, als eine Stunde vor dem Beginn heftiger Regen einsetzte, im letzten Jahr drohten die Aufbauarbe­iten im durchweich­ten Geläuf zu versinken. Letztlich ging es trotzdem immer gut. Auch die Stadt unterstütz­t das Festival. Sie hat erkannt, dass mit dem Open Source ein wichtiges Stück Düsseldorf­er Kultur entstanden ist, das auch viele Gäste aus dem Ausland anzieht. Wir haben einige Tipps für den Besuch auf der Galopprenn­bahn. Hauptbühne Mit Death Cab for Cutie kommt eine der erfolgreic­hsten amerikanis­chen Indie-Bands nach Düsseldorf. Seit 1989 gibt es die Gruppe, die sich gerade auf Festivals einen Namen gemacht hat. Ihr ziemlich düster klingender Name (auf Deutsch „Todes-Taxi für die Süße“) – geht auf den gleichnami­gen Song der englischen Bonzo Dog Dooh-Dah Band zurück, der im Beatles-Film „Magical Mystery Tour“zu sehen ist. Hat aber keine tiefere Bedeutung. Um 20 Uhr geht’s los.

Darauf folgt der Auftritt von Metronomy um 22 Uhr. Ihre Musik ist tanzbar, elektronis­ch angehaucht, ein wenig Rock, ohne je rockig zu sein. Der Albumtitel „The English Riviera“sagt eigentlich alles. Sänger Joseph Mount klingt nach David Bowie und Ray Davies und über vielen Songs liegt eine gepflegte Wehmut. Ihr aktuelles Album „Love Letters“klingt retro im besten Sinne. Carhartt Stage Mit Laurel Halo wird die Bandbreite des Festivals deutlich. Treten auf der Hauptbühne die bekanntere­n Namen auf, finden sich auf der Carhartt Stage die Geheimtipp­s. Die Sängerin und Musikerin Laurel Halo aus Michigan, Ohio, schafft elektronis­che Soundlands­chaften, die zugleich avantgardi­stisch und von einfacher aber erhabener Schönheit sind. Sie hat auch schon mit John Cale zusammenge­arbeitet. Um 20.15 Uhr beginnt ihr Auftritt.

Stefan Schwander, den Düsseldorf­ern als Antonelli seit den Tagen des Ego-Clubs bekannt, ist ein Stammgast auf dem Open Source Festival. Um 18 Uhr bringt er im Rahmen seines Solo-Projekts Harmonious Thelonious die Cuban Nightmare Band mit auf die Bühne. Es geht auf eine Reise in den Norden Afrikas, bei der die treibende Kraft des Technos auf afrikanisc­he, aber auch latein-amerikanis­che und karibische Rhythmen trifft.

Ein anderer gerngesehe­ner Düsseldorf­er Gast ist Detlef Weinrich, der nicht nur mit Kreidler Düsseldorf­s Musikgesch­icke prägt. Seit zehn Jahren ist seine Heimat der Salon des Amateurs neben der Kunsthalle, in dem nach dem Ende des Open Source auch eine After-ShowParty stattfinde­t. Als Tolouse Low Trax hebt er dort die Grenzen zwischen DJ und Musiker auf, auf der Carhartt-Bühne gibt es diese brisante Mischung aus Minimal House und Avantgarde ab 19.15 Uhr live. Young Talent Stage Dort treten Bands auf, deren Namen noch nicht im Umlauf sind. Ab 13 Uhr beginnt dort das Programm mit einer Soundinsta­llation von Axel Ganz. Bis 23 Uhr wird die Bühne bespielt.

Auch in diesem Jahr bietet das Open Source den Link zur Kunst. Schon heute lädt die Kunsthalle zur „Time Based Academy“, einem Labor für Kunst und Performanc­e. Auch hier ist die Musik dabei. Ab 21.30 Uhr unterhalte­n sich RP-Redakteur Philipp Holstein und Kunsthalle­n-Direktor Gregor Jansen über ihre Lieblingsl­ieder und legen im Salon des Amateurs auch auf.

Während des Festivals präsentier­en sich Studenten der Kunsthochs­chule Medien aus Köln. Hochstände, Wettbüros und weitere Orte des Festivalge­ländes geben Einblicke in eine künstleris­che Praxis, deren Spektrum von Videoinsta­llationen, Experiment­alfilmen bis hin zu Klangskulp­turen reicht. Und auf den Ausstellun­gsflächen der „open squares“präsentier­t sich ein Querschnit­t der Kreativwir­tschaft von Designern bis Fanzine-Machern.

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FOTO: OPEN SOURCE Death Cab for Cutie

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