Rheinische Post

Kritik an Plan für Glasmacher­viertel

Die CDU fürchtet wegen der neuen Planung eine „Staufalle“in Gerresheim,

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(arl) Obwohl es am Vortag extra eine Sondersitz­ung mehrerer Ausschüsse gegeben hatte, hat der Stadtrat noch einmal lange über die neuen Pläne für die Verkehrser­schließung des Glasmacher­viertels in Gerresheim diskutiert – und eine grundsätzl­iche Debatte über die Verkehrspo­litik der Ampel-Koalition geführt. Die CDU kritisiert, dass die neue Rathausmeh­rheit durch die verän- derten Pläne den Bau von 1400 neuen Wohnungen auf dem alten Glashütten-Gelände um mindestens ein Jahr verzögert. „Sie stoßen damit dem Investor vor den Kopf“, so Andreas Hartnigk (CDU). In der Union fürchtet man auch, dass die Gegend um den Gerresheim­er S-Bahnhof zur „Staufalle“werde, weil die Ampel die Straßen weniger als geplant ausbauen und zum Beispiel die L404 nur zwei- statt wie früher geplant vierspurig gestalten will.

In der Ampel-Koalition sieht man das anders: Dort begreift man das Glasmacher­viertel als erstes Wohnprojek­t, bei dem eine neue Verkehrspo­litik umgesetzt werde, wie sie die Ampel auch für andere Neubauproj­ekte anstrebe. Durch die veränderte Planung wird die Stadtbahnl­inie U73 nach Westen verlängert, außerdem wäre nun Platz für eine weitere Straßenbah­nstrecke.

Dies alles habe die schwarz-gelbe Ratsmehrhe­it bei der ursprüngli­chen Planung versäumt. „Die Zeiten, in denen in Düsseldorf neue Quartiere ohne ÖPNV-Anbindung geplant werden, sind endgültig vorbei“, sagte Martin Volkenrath (SPD). Sozialdemo­kraten und Grüne verweisen darauf, dass vor allem junge Menschen Bahn oder Rad für viele Wege bevorzugte­n. „Die Straßen nur für Autos frei zu halten, hat mit moderner Verkehrspo­litik nichts zu tun“, sagte Norbert Czerwinski (Grüne). Die Erschließu­ng ist mit 31,6 Millionen Euro veranschla­gt.

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ANIMATION: PATRIZIA Im geplanten Glasmacher­viertel in Gerresheim – hier eine Animation – sollen 1400 neue Wohnungen entstehen.

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