Weisse Flotte und Stadt streiten auf Facebook
Für alle Nutzer sichtbar diskutieren die beiden Parteien in dem Netzwerk über das Aus für die Schifffahrten.
In Zeiten der Digitalisierung sind Streitereien schon lange keine Privatangelegenheit mehr. Wer wütend ist, macht seinem Ärger oft mit klaren Statements in Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter Luft, gerne so, dass die ganze Welt es mitlesen kann. Genau das ist jetzt auch im Streit der Weissen Flotte mit der Stadt passiert.
Nachdem das Rheinschiff-Unternehmen am Dienstagabend in ei- nem Facebook-Beitrag angekündigt hat, auch im nächsten Jahr den Linienbetrieb nach Zons, Kaiserswerth, Köln und Duisburg wegen diverser Probleme mit der Stadtverwaltung nicht wieder aufzunehmen, reagierten die Stadt und Oberbürgermeister Thomas Geisel ihrerseits zum einen mit Stellungnahmen auf den eigenen Facebook-Seiten. Aber auch – für alle Nutzer sichtbar – in den Kommentaren unter dem Beitrag auf der Seite der Weissen Flotte. Mit Überraschung und Unverständnis nehme man die Entscheidung des Unternehmens zur Kenntnis, heißt es da zum Beispiel, sowohl von seiten Thomas Geisels als auch im Kommentar des offiziellen Facebook-Auftritts der Landeshauptstadt. In diesem stellt die Stadt ihre Sichtweise des seit Jahren schwelenden Konflikts beider Parteien über Vertragsverhandlungen, Nutzungen von Steigern und Genehmigungen für die Kasematten dar.
Ein Thema ist zum Beispiel die fehlende Konzession für das Gastro- Schiff MS Allegra. Die Stadt argumentiert auf Facebook, die Weisse Flotte habe eine für die Erteilung der Konzession notwendige wasserrechtliche Genehmigung der Bezirksregierung niemals eingereicht, die Stadt habe die Konzession deshalb nicht erteilt. Die Weisse Flotte kommentiert zurück: „Ihr habt die MS Allegra nicht geschlossen wegen einer fehlenden Genehmigung der Bezirksregierung. Ihr habt die Allegra unter Hinzuziehung der Polizei nach 30 Jahren geschlossen, weil eine Düsseldorfer Gastrokonzession fehlt!“Darauf folgten noch zwei weitere Wortwechsel zwischen Flotte und Stadt. Gegenseitig wirft man sich vor, nicht ordentlich kommuniziert zu haben, so will die Stadt über alle Vorgehen schriftlich informiert haben, die Weisse Flotte berichtet dagegen, seit vier Monaten nichts mehr von der Verwaltung gehört zu haben. Fleißig kommentiert wird das Ganze dann außerdem von den anderen Facebook-Nutzern – das Netz streitet heutzutage eben mit.