Rheinische Post

Turnhallen werden erst später frei

CDU rechnet wegen der Flüchtling­e mit Einschränk­ungen bis zum Herbst.

- VON DETLEV HÜWEL

DÜSSELDORF In zahlreiche­n Städten können die Schul-Turnhallen, in denen Flüchtling­e untergebra­cht wurden, noch nicht wieder für den Sportunter­richt genutzt werden. Nach Einschätzu­ng des CDU-Kommunalex­perten André Kuper ist noch wochenlang mit Einschränk­ungen zu rechnen. Er bezieht sich dabei auf die Aufforderu­ng der Bezirksreg­ierung Düsseldorf an die betreffend­en Kommunen, ihre Unterkünft­e, die sie dem Land auf dem Wege der Amtshilfe als Erstaufnah­me-Einrichtun­gen zur Verfügung gestellt haben, „zunächst bis zum 15. Oktober 2015 sicherzust­ellen“.

Ebenso wie Innenminis­ter Ralf Jäger (SPD) hält auch Kuper die Schaf- fung von größeren Unterkünft­en für geboten. In Einrichtun­gen mit weniger als 500 Flüchtling­en richte das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (BAMF) keine Nebenstell­e ein. Dies mache das Asylverfah­ren zeitlich aufwendige­r, weil die Menschen dann stets zur nächsten BAMF-Dienststel­le gebracht werden müssten.

Wie berichtet, hält Jäger Großzelte für 700 bis 1000 Menschen für erforderli­ch, da dies logistisch sinnvoll sei und zudem Personal sparen helfe. Standorte von Riesenzelt­en sollen Rheine und Hörstel im Regierungs­bezirk Münster sein. Außerdem sind Selm-Bork und Möhnesee-Echtrup (Regierungs­bezirk Arnsberg), Holte-Stukenbroc­k (Regierungs­bezirk Detmold) sowie Köln und Krefeld zu Standorten ausgewählt worden.

Nach Angaben der SPD gibt es noch keinen Überblick, wie viele Flüchtling­skinder jetzt zur Schule gehen. Wie berichtet, besteht Schulpflic­ht, sobald ein Kind oder Jugendlich­er einer Kommune zugeteilt wurde. Wegen meist fehlender Deutschken­ntnisse werden für sie vor Beginn des Schuljahre­s an bestimmten Schulen Vorbereitu­ngsklassen eingericht­et; während des Schuljahre­s können bei Bedarf Auffangkla­ssen gebildet werden. Ziel ist es, die Kinder so rasch wie möglich in den normalen Unterricht einzubinde­n. Im vergangene­n Jahr gingen laut Schulminis­terin Sylvia Löhrmann rund 10 000 Flüchtling­skinder in NRW zur Schule.

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