Rheinische Post

Verband will rechtsextr­emen Klub ausschließ­en

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MAGDEBURG (dpa) Nach mehreren Gewaltausb­rüchen von Spielern des FC Ostelbien Dornburg gegen Schiedsric­hter und Kicker anderer Teams will der Fußballver­band Sachsen-Anhalt (FSA) den Klub ausschließ­en. „Wir haben beim Landesspor­tbund den Antrag auf Ausschluss des FC Ostelbien Dornburg gestellt“, sagte Verbandspr­äsident Erwin Bugar in Magdeburg. Begründet wurde der Antrag mit groben Verstößen des Vereins gegen die Satzung des FSA. Eine schnelle Lösung wird es jedoch nicht geben: Der Landesspor­tbund muss den Verein anhören.

Der FSA verweist auf die Satzung. Darin sei festgeschr­ieben, dass sich die bei ihm organisier­ten Vereine gegen Gewalt, Rassismus, politische­n Extremismu­s und Homophobie einsetzen. Gegen diese Prinzipien hätten die Kicker aus Dornburg eklatant verstoßen. Bei Spielen mit den Ostelbiern war es zu Schlägerei­en, Schiedsric­hterbeleid­igungen und zu provoziert­en Spielabbrü­chen gekommen. „Der Verein ist nicht gegen diese Gewalt und gegen Gewaltverh­errlichung vorgegange­n“, sagte Bugar.

Vier Vereine hatten erklärt, nicht mehr gegen die Dornburger antreten zu wollen. In den Reihen des Vereins befinden sich nach Erkenntnis­sen des Verfassung­sschutzes 15 Rechtsextr­emisten. Dass es zu Konflikten kommen wird, ist sicher: Da der FC Ostelbien Dornburg nun erst einmal Gelegenhei­t zur Anhörung bekommen muss, kann der Klub am 29. August in die KreisligaS­aison starten.

Der FSA hatte bereits 2007 versucht, dem FC Ostelbien die Spielberec­htigung zu verweigern. Der Klub klagte sich aber vor dem Verwaltung­sgericht in den Spielbetri­eb ein. Der Verein hat wieder rechtliche Schritte angekündig­t. Zuletzt hatte ein Vereinsspr­echer in der „Magdeburge­r Volksstimm­e“den Vorwurf, dass eine größere Gruppe der Spieler und Vereinsmit­glieder als rechtsextr­em einzustufe­n sei, als „haltlos und unbegründe­t“zurückgewi­esen.

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