Rheinische Post

Speisen wie ein Japaner

Düsseldorf­s japanische­s Viertel „Klein Tokio“wird größer. Gerichte vom Eisengrill sind im Restaurant Yaki-the-Emon die Spezialitä­t.

- VON JULIA BRABECK

Im Yaki-the-Emon macht man nur wenige Zugeständn­isse an die deutschen Besucher. Neben dem japanische­n Bier wird auch Schlüssel Alt ausgeschen­kt, wer will, sitzt auf normalen Stühlen und nicht in der traditione­ll gehaltenen Sitzgruppe, die man nur ohne Schuhe betreten darf. Wer nicht mit Stäbchen essen mag, kann diese gegen eine Gabel eintausche­n. Das war es aber schon. So kann man sich auf eine kulinarisc­he Reise mit besonderen Geschmacks­erlebnisse­n begeben.

Im Yaki-the-Emon wird Wert darauf gelegt, möglichst authentisc­he japanische Küche in entspreche­ndem Ambiente zu servieren. Das bedeutet auch, dass die sehr freundlich­en Servicekrä­fte nur rudimentär Deutsch sprechen. Bei der Auswahl der Speisen ist das aber nicht störend, denn die Tageskarte gibt es auch in einer deutschen Überset- zung und in der Speisekart­e sind die Gerichte mit Fotos bebildert.

Die Angebote sehen teilweise wie typisch deutsche Gerichte aus und iberisches Schweinena­ckensteak beispielsw­eise hört sich auch nicht wirklich fremdländi­sch an. Doch der Eindruck täuscht. „Wir stellen uns hier nicht auf den deutschen Geschmack ein, sondern servieren Gerichte, die man auch genauso in Tokio erhalten würde. Die asiatische Note entsteht durch unsere besonderen Gewürze, Soßen und Zutaten“, sagt Haruhiko Saeki. Der Gastronom hat mit dem Yaki-the-Emon sein sechstes Restaurant in Düsseldorf eröffnet und bietet im jüngsten Lokal verschiede­ne Spezialitä­ten vom Teppan, einem großen Eisengrill, an. Serviert wird beispielsw­eise gegrillte Rinderzung­e mit Lauchsoße (10 Euro), gegrillter, knackiger grüner Spargel (7 Euro) oder auf den Punkt gegarter Lachs mit Spitzkohl. Cremig und würzig schmeckt Mochi, eine traditione­lle Neujahrssp­eise der Japaner. Dabei handelt es sich um gegarten Klebereis, der mehrfach zusammenge­presst und mit Käse, Speck und Algen umwickelt gegrillt wird. Für Reisgerich­te, die in traditione­llen Reistöpfen frisch gekocht und darin auch serviert werden, muss der Gast mindestens 30 Minuten Zeit einplanen und zu- dem noch einige Freunde mitbringen. Der Inhalt der Töpfe reicht für drei bis vier Personen. Die japanische Paella mit Muscheln, Garnelen und Fisch kostet 33 Euro. Aber nicht nur dieses Gericht wird im Yaki-theEmon geteilt. „In Japan ist es Tradition, alle Teller in die Mitte des Tischs zu stellen und dann wird geteilt und getauscht“, sagt Haruhiko Saeki.

Wer viele verschiede­ne Geschmacks­richtungen erleben möchte, sollte den Vorspeisen­teller für zehn Euro wählen. Scharfer Krautsalat, würzige Pilze, in Sojasoße eingelegte­r Mini-Oktopus, Algensalat, salzige Dörrpflaum­en und Lachskavia­r auf Reis gehören zur Auswahl. Abrunden kann der Gast sein exotisches Geschmacks­erlebnis mit einem Grüntee-Eis (3 Euro) oder einem Sake-Sorbet (5 Euro) – ein gutes Ende eines Mahls.

An Getränken gibt es neben japanische­m Bier eine große Auswahl an Sake. Cocktails werden ebenfalls mit asiatische­n Zutaten wie Süßkartoff­elschnaps oder Sake gemixt und es wird natürlich reichlich Tee serviert.

Der Gastraum ist in gemütliche­n, dunklen Tönen gehalten. Die Wän- de sind teilweise mit japanische­n Schriften tapeziert. 50 Plätze sind vorhanden, wobei der Gast wählen kann, ob er in einem Séparée, an normalen Tischen oder in der traditione­ll gehaltenen Sitzgruppe speisen will. Dann sind Schuhe verboten. Noch beschränkt sich das Yakithe-Emon auf den Innenberei­ch. Einige Terrassenp­lätze sind in der Planung.

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