Rheinische Post

Kalenderbl­att 12. August 1883 Das letzte Quagga

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Als das letzte Quagga starb, war wohl niemandem klar, dass dies das Ende einer Tierart bedeutete. Dabei hatten noch bis zum 18. Jahrhunder­t riesige Herden dieser Tiere, die wie eine Mischung aus Pferd und Zebra aussahen, die Savannen Südafrikas bevölkert. Das Quagga trug seine Streifen, anders als das Zebra, nur am Hals, das Fell am Körper war rötlich braun. Als die ersten europäisch­en Siedler nach Südafrika kamen und dort Rinder züchten wollten, störten die Quaggas: Farmer sahen sie als Nahrungsko­nkurrenten für die eigenen Tiere. Dazu kamen Jäger, die die Steppen Südafrikas bald als Jagdrevier für sich entdeckten – und die Quaggas als wunderbare Lieferante­n von Fleisch und Leder. Innerhalb von Jahrzehnte­n wurden die Bestände minimiert. Um 1850 lebten nur noch wenige Quaggas in einem kleinen Landstrich im Süden des Landes, um 1870 wurde vermutlich das letzte wild lebende Tier geschossen. Zu diesem Zeitpunkt waren einige Quaggas bereits nach Europa gebracht und dort in Zoos ausgestell­t worden. Daher weiß man heute sehr genau, wann das letzte dieser Tiere starb: Am 12. August 1883 verzeichne­te der Amsterdame­r Zoo den Verlust einer Quagga-Stute. Erst später erkannte man, dass der Mensch damit alle Quaggas ausgerotte­t hatte. Heute existieren die Tiere nur noch als ausgestopf­te Präparate in Naturkunde­museen. 24 davon soll es weltweit geben.

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