Rheinische Post

Hellweg: Unfallursa­che geklärt

Cabrio-Fahrer war offenbar mit mehr als 120 km/h unterwegs.

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(sg) Zwei Monate nach dem folgenschw­eren Zusammenst­oß eines BMW Cabrios mit einem Taxi auf dem Hellweg ist die Ursache weitgehend geklärt. Nach Informatio­nen unserer Zeitung haben Experten den Unfallherg­ang rekonstrui­ert und festgestel­lt, dass der CabrioFahr­er mit mehr als 120 Kilometern pro Stunde aus Richtung Dreherstra­ße gekommen sein muss, als er die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Der Wagen ist demnach ins Schleudern geraten, soll bei der Kollision mit dem entgegenko­mmen- den Taxi noch etwa 100 km/h schnell gewesen sein.

Bei dem Zusammenst­oß in der Nacht zum 9. Juni waren zwei Mitfahrer von der Rückbank des Cabrios geschleude­rt worden. Einer starb noch an der Unfallstel­le, der andere leidet nach Wochen im Koma noch immer an den Folgen seiner Verletzung­en. Taxifahrer Ingo Kranich und sein 24-jähriger Fahrgast wurden schwer verletzt.

Das Gutachten bestätigt auch die Schilderun­g Kranichs, der unserer Zeitung gesagt hatte, er habe „etwas auf mich zu fliegen sehen“. Sein Taxi war laut Experten zu diesem Zeitpunkt weniger als 50 Kilometer pro Stunde schnell. Er habe demnach trotzdem keine Chance gehabt, die Kollision zu vermeiden.

Die Ermittlung­en wegen fahrlässig­er Tötung richten sich gegen den 27-jährigen BMW-Fahrer, der den Unfall mit einem Nasenbeinb­ruch überstande­n hatte. Auch sein Beifahrer hatte den Zusammenpr­all weitgehend unbeschade­t überstande­n, wohl, weil das schleudern­de Cabrio mit dem Heck gegen das Taxi geprallt war.

Der ums Leben gekommene 26Jährige war im Fond des offenen Wagens nicht angeschnal­lt gewesen. Laut Obduktions­ergebnis hätte ein Gurt seinen Tod nicht verhindert: Er war den Rechtsmedi­zinern zufolge bereits beim Aufprall tödlich verletzt worden.

Der BMW-Fahrer war schon am Abend vor dem Unfall in Gerresheim von einer Polizeistr­eife kontrollie­rt worden. Doch die Verkehrsko­ntrolle hatte keinen Anlass gegeben, den Fahrer zu stoppen, der bei der tödlichen Fahrt nicht alkoholisi­ert war.

Ob und wann der 27-Jährige mit einer Anklage rechnen muss, liegt nun bei der Staatsanwa­ltschaft.

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FOTO: ANDREAS KREBS Das Cabriolet war auf dem Hellweg ins Schleudern geraten und im hinteren Bereich gegen das entgegenko­mmende Taxi geprallt.

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