Rheinische Post

Unser erster Viertausen­der macht mich beinahe glücklich

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(tt) Hier, auf dem Gipfel, fühle ich mich Zuhause. 4027 Meter hoch ist das Allalinhor­n und ich hatte einen traumhafte­n Blick auf Matterhorn, Montblanc, Monterosa und die anderen Viertausen­der der Westalpen. Um 9.49 Uhr erreichten wir den Gipfel, eigentlich sehr zu meinem Unbehagen, wollten wir doch auf den Galenstock, und ich hatte auch schon extra in der Nacht zwei Melonen dorthin geschafft. Es war nicht ganz einfach, die Früchte in den Ranzen zu packen. Doch ein schwäbisch­er Fruchtsala­t wäre mein Willkommen­sgeschenk gewesen, und der geht nun einmal nicht ohne Wassermelo­nen. Aber meine Mitsteiger scheuten das Wetter. Als Langstreck­enläufer und ExtremRads­chlager weiß ich natürlich, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt, aber wieder einmal wurde ich überstimmt. Verdammte Mehrheiten! Ich hatte mir auch schon einen klei- nen Spruch zurecht gelegt: Ei, da haben wir den Salat. Der funktionie­rte jetzt natürlich gar nicht. Ich spüre eine Missstimmu­ng in meiner Seilschaft. Ob es vielleicht daran liegt, dass ich ein wenig übereifrig bin? Vera hat ja letztlich so etwas angedeutet. Ich muss Meyer-Falcke fragen, meinen Ratgeber und Freund. Was macht der wohl gerade, so ohne mich? Oberbürger­meister Thomas Geisel ist bis zum 14. August für einen guten Zweck in den Alpen. Wir veröffentl­ichen sein fiktives Berg-Tagebuch.

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FOTO: TUARES-STIFTUNG Hier bin ich Mensch, hier kann ich sein – OB Thomas Geisel und seine Seilschaft nach dem Erklimmen des Allalinhor­ns.

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