Rheinische Post

Schalke klettert in die Spitzengru­ppe

Beim 1:0-Sieg in Stuttgart erzielt Leroy Sane den Treffer und bringt sein Team auf Platz vier.

- VON THOMAS HÄBERLEIN

STUTTGART (sid) Chancen über Chancen, aber wieder keine Punkte: Der VfB Stuttgart hat auch das fünfte Spiel in dieser Saison verloren. Trotz großer Überlegenh­eit und bester Gelegenhei­ten unterlagen die Schwaben Schalke 04 mit 0:1 (0:0). Stuttgart bleibt Vorletzter. Die schwachen Gäste dagegen nutzten durch Leroy Sane eine ihrer wenigen Gelegenhei­ten konsequent und feierten – vor allem dank des überragend­en Ralf Fährmann im Tor – ihren dritten Saisonsieg.

„Vielleicht haben höhere Mächte ihre Finger im Spiel“, sagte Stuttgarts Sportvorst­and Robin Dutt, „Chancenver­wertung kann man trainieren, aber selbst ohne Training sollte man in der Lage sein, eine von diesen Chancen zu machen.“Dennoch versuchte Dutt, Optimismus zu verbreiten: „So bitter das ist: Wir werden ruhig bleiben. Von den Punkten her ist der Saisonstar­t eine Katastroph­e, das tut enorm weh, aber die Mannschaft hat wieder gut gespielt. Deshalb glauben wir an sie. Immer kann es ja nicht so laufen.“

Selbst Schalke-Trainer Andre Breitenrei­ter gab zu, dass „wir völlig unverdient gewonnen haben. Und das lag einzig und allein an Ralf Fährmann, der weltklasse gehalten hat. Die Stuttgarte­r haben heute eine bärenstark­e Leistung gezeigt.“Seinen Kollege Alexander Zorniger tröstete das nicht. „So ein Spiel darfst du niemals verlieren“, erklärte er, „aber wir tun es regelmäßig.“Seine offensive Spielweise sei aber weiter „alternativ­los, ich wüsste nicht, wo ich ansetzen sollten, außer beim Tore erzielen.“

42 Siege waren dem VfB gegen Schalke in der Bundesliga bereits gelungen – so viel wie gegen keine andere Mannschaft. Ihrem 43. Sieg gegen Königsblau versuchten sich die Stuttgarte­r nach den vier Niederlage­n seit Saisonbegi­nn mit kontrollie­rter Offensive zu nähern: Nach vorne ging es mit Entschloss­enheit, jedoch wirkte alles längst nicht mehr so ungestüm und konteranfä­llig wie in den ersten Spielen. Nur die Chancenver­wertung blieb miserabel, zum Teil stümperhaf­t, auch, weil Fährmann ein ums andere Mal glänzte..

Auf der Gegenseite hatte Schalke, das aufgrund der defensiv engagiert arbeitende­n Stuttgarte­r kaum stattfand, vor dem Führungstr­effer nur eine Gelegenhei­t – VfB-Torhüter Przemyslaw Tyton reagierte jedoch glänzend gegen Joel Matip (20.). Die Gäste wirkten in der Abwehr oft konfus, was angesichts der Unfähigkei­t des VfB beim Torschuss und Fährmanns Sahnetag aber folgenlos blieb. Umso überrasche­nder, dass Schalke doch in Führung ging. Wenig überrasche­nd, dass es ein schneller Gegenstoß war. Sane sprintete weit in der Schalker Hälfte, nahm einem Pass von Johannes Geis auf , tanzte noch seinen Verfolger Florian Klein aus und traf ins lange Eck.

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