Schalke klettert in die Spitzengruppe
Beim 1:0-Sieg in Stuttgart erzielt Leroy Sane den Treffer und bringt sein Team auf Platz vier.
STUTTGART (sid) Chancen über Chancen, aber wieder keine Punkte: Der VfB Stuttgart hat auch das fünfte Spiel in dieser Saison verloren. Trotz großer Überlegenheit und bester Gelegenheiten unterlagen die Schwaben Schalke 04 mit 0:1 (0:0). Stuttgart bleibt Vorletzter. Die schwachen Gäste dagegen nutzten durch Leroy Sane eine ihrer wenigen Gelegenheiten konsequent und feierten – vor allem dank des überragenden Ralf Fährmann im Tor – ihren dritten Saisonsieg.
„Vielleicht haben höhere Mächte ihre Finger im Spiel“, sagte Stuttgarts Sportvorstand Robin Dutt, „Chancenverwertung kann man trainieren, aber selbst ohne Training sollte man in der Lage sein, eine von diesen Chancen zu machen.“Dennoch versuchte Dutt, Optimismus zu verbreiten: „So bitter das ist: Wir werden ruhig bleiben. Von den Punkten her ist der Saisonstart eine Katastrophe, das tut enorm weh, aber die Mannschaft hat wieder gut gespielt. Deshalb glauben wir an sie. Immer kann es ja nicht so laufen.“
Selbst Schalke-Trainer Andre Breitenreiter gab zu, dass „wir völlig unverdient gewonnen haben. Und das lag einzig und allein an Ralf Fährmann, der weltklasse gehalten hat. Die Stuttgarter haben heute eine bärenstarke Leistung gezeigt.“Seinen Kollege Alexander Zorniger tröstete das nicht. „So ein Spiel darfst du niemals verlieren“, erklärte er, „aber wir tun es regelmäßig.“Seine offensive Spielweise sei aber weiter „alternativlos, ich wüsste nicht, wo ich ansetzen sollten, außer beim Tore erzielen.“
42 Siege waren dem VfB gegen Schalke in der Bundesliga bereits gelungen – so viel wie gegen keine andere Mannschaft. Ihrem 43. Sieg gegen Königsblau versuchten sich die Stuttgarter nach den vier Niederlagen seit Saisonbeginn mit kontrollierter Offensive zu nähern: Nach vorne ging es mit Entschlossenheit, jedoch wirkte alles längst nicht mehr so ungestüm und konteranfällig wie in den ersten Spielen. Nur die Chancenverwertung blieb miserabel, zum Teil stümperhaft, auch, weil Fährmann ein ums andere Mal glänzte..
Auf der Gegenseite hatte Schalke, das aufgrund der defensiv engagiert arbeitenden Stuttgarter kaum stattfand, vor dem Führungstreffer nur eine Gelegenheit – VfB-Torhüter Przemyslaw Tyton reagierte jedoch glänzend gegen Joel Matip (20.). Die Gäste wirkten in der Abwehr oft konfus, was angesichts der Unfähigkeit des VfB beim Torschuss und Fährmanns Sahnetag aber folgenlos blieb. Umso überraschender, dass Schalke doch in Führung ging. Wenig überraschend, dass es ein schneller Gegenstoß war. Sane sprintete weit in der Schalker Hälfte, nahm einem Pass von Johannes Geis auf , tanzte noch seinen Verfolger Florian Klein aus und traf ins lange Eck.