Zwei Tore, trotzdem harsche Kritik
Trainer Dieter Hecking wirft Stürmer Bas Dost eine schlechte Einstellung im Training vor.
WOLFSBURG/DÜSSELDORF Es gehört zu den ungeschriebenen Gesetzen des Fußballs, dass ein Doppeltorschütze Lob von seinem Trainer erhält. Er hat dann ja zumindest zwei Dinge richtig gemacht. In Wolfsburg war am Samstag Gegenteiliges zu beobachten. „Ich habe mich für ihn gefreut, dass er zwei Tore gemacht hat. Aber so, wie er die letzten Tage rumgelaufen ist, das geht nicht. Das ist Egoismus und den brauchen wir hier nicht“, rügte Trainer Dieter Hecking Stürmer Bas Dost, der beim ginn an, der das Vertrauen des Trainers jedoch nicht zurückzahlen konnte. Von fehlender Motivation war bei Dost nichts zu sehen.
„Wenn ich 15 Minuten bekomme, gebe ich Gas“, kündigte der 26-Jährige an, der in der Vergangenheit immer wieder mit seinem Weggang kokettierte, wenn der Club Konkurrenz im Sturm suchte oder dann auch holte. So wie etwa im Sommer, als Nationalstürmer Max Kruse für zwölf Millionen Euro aus Mönchengladbach kam. Mit seinen Leistungen auf dem Platz macht er es Hecking trotz seines divenhaften Ver- haltens nicht leicht, auf ihn zu verzichten. Wolfsburg verfügt zwar über individuelle Klasse, die Stärke des Klubs ist jedoch die mannschaftliche Geschlossenheit. Auf Egoismus und Eitelkeiten reagiert Hecking deshalb ganz empfindlich. „Wenn er meint, dass das der Weg ist, den er gehen will, dann ist er hier beim VfL Wolfsburg falsch“, so der 51-Jährige.
Von seinen Teamkollegen erhält Dost Rückendeckung. „Jeder Spieler ist sauer, wenn er nicht spielt. Er hat das Spiel entschieden, das freut mich für ihn“, meinte etwa Daniel Caligiuri, der das 1:0 (75.) aufgelegt hatte. Auch die Tatsache, dass Zugang Julian Draxler dem Joker seinen herausgeholten Elfmeter überließ, spricht nicht unbedingt für eine schlechte Chemie innerhalb des Teams. „Er hat gesagt: ‘Das ist dein Ball. Das hat mir auch gut getan’“, berichtete Dost, der nach seiner Einwechslung nur vier Minuten benötigt hatte, um Hertha-Schlussmann Rune Jarstein, der für den verletzten Stamm-Keeper Thomas Kraft zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, zu bezwingen.
Vor dem Spitzenspiel bei Bayern München muss Dieter Hecking nun die Balance finden. Einen bockigen Bas Dost können die Wölfe vor dieser wichtigen Partie nicht gebrauchen. Hecking hat jedoch schon angekündigt, dass von ihm in der Causa keine Eingeständnisse zu erwarten sind: „Ich lasse ihn jetzt drei Tage in Ruhe, so wie er das mit der Mannschaft auch getan hat.“ Darmstadts Trainer Dirk Schuster nach dem 0:3 gegen den Meister Kölns Trainer Peter Stöger zum FanBoykott Der Mainzer Yunus Malli nach seinem Dreierpack gegen Hoffenheim HSV-Trainer Bruno Labbadia über die Leistung seiner Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt Eintracht-Trainer Armin Veh nach seinem seltenen Auftritt in feinem Zwirn beim Spiel in Hamburg Eintracht Frankfurts Abwehrspieler Marco Russ über vergebliche Versuche, Schiedsrichter Wolfgang Stark bei verhängten Gelben Karten vom Gegenteil zu überzeugen