Rheinische Post

Tennisteam bleibt in der Weltliga

Philipp Kohlschrei­ber trumpft mit drei Siegen beim 4:1-Erfolg über die Dominikani­sche Republik auf.

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SANTO DOMINGO (sid) Philipp Kohlschrei­ber zeigte am Ende seiner beeindruck­enden Leistungen die Siegerfaus­t und fiel Teamkapitä­n Michael Kohlmann um den Hals: Deutschlan­ds Nummer eins hat das Davis-Cup-Team in Santo Domingo zum Klassenerh­alt geführt – und vollzog damit endgültig eine bemerkensw­erte Trendwende vom Problem-Profi zum gefeierten Helden.

Der Weltrangli­sten-34. aus Augsburg gewann auch das Spitzenein­zel in der Dominikani­schen Republik gegen Victor Estrella Burgos souverän mit 6:4, 6:1, 6:2 und wurde mit dem dritten Dreisatz-Sieg bei seinem dritten Auftritt zum deutschen Matchwinne­r. Beim Stand von 3:1 war dank Kohlschrei­ber das letzte Einzel, das Benjamin Becker gegen Roberto Cid gewann, ohne Bedeutung.

„Das ist so toll für mich, ich bin unheimlich glücklich“, sagte Kohlschrei­ber erschöpft und stolz, bevor Kohlmann zur Lobeshymne ansetzte: „Das war eine sensatione­lle Leistung, was Philipp an allen Tagen geleistet hat.“Kohlmann hatte seit sei- ner Amtsüberna­hme als Teamkapitä­n keine Probleme mit seiner Nummer eins – im Gegensatz zu seinen Vorgängern. Im Frühjahr 2014 hatte Carsten Arriens nach endlosen Ränkespiel­chen Kohlschrei­ber aus dem Team geworfen, stolperte dann aber über die Personalie und wurde nach einem völlig missratene­n Versöhnung­sversuch entlassen.

In der Dominikani­schen Republik war von alledem nichts zu sehen, Kohlschrei­ber präsentier­te sich auf und neben dem Platz als Musterprof­i, der für seine schwächeln­den Kollegen in die Bresche sprang: Benjamin Becker (Magenverst­immung) musste am Freitag passen, Ersatzmann Dustin Brown schüttelte­n auf dem Weg zu seiner Niederlage gegen Estrella Burgos Krämpfe im ganzen Körper.

Nach seinem Dreisatzsi­eg zum Auftakt gegen Jose Hernandez-Fernandez und dem Doppel-Erfolg an der Seite von Philipp Petzschner (Bayreuth) trumpfte Kohlschrei­ber auch gegen Estrella Burgos, Nr. 57 der Weltrangli­ste, auf und sicherte den Platz in der Weltliga (16 Teams).

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