Rheinische Post

TVKW: Müller bricht den Bann

Der Fußball-Oberligist holt seinen ersten Sieg – Gladbach verliert die Nerven.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

TV Kalkum-Wittlaer – 1. FC Mönchengla­dbach 1:0. Es waren zwei Bilder, die Bände sprachen: Auf der einen Seite ließ sich der TV Kalkum-Wittlaer für seinen ersten Oberligasi­eg von den eigenen Fans bejubeln, und auf der anderen Seite wurde Mönchengla­dbachs Co-Trainer Thorsten Lippold vom Linienrich­ter hinter das Staket geschickt. Seine Wut ließ der Trainerass­istent anschließe­nd an einem Plastikstu­hl aus, den er mit einem deftigen Tritt niederstre­ckte.

Ohnehin war viel Feuer in der Partie, dessen Unruhe aber besonders von außen entfacht wurde. Kurz nach dem Seitenwech­sel sprach Referee Dalibor Guzjan dem Gladbacher Chefcoach Stephan Houben wegen seiner ständigen Zurufe auch eine ernste Mahnung aus. Dabei waren die Gäste bis zu jenem Zeit- punkt noch das aktivere Team. Doch wie beim Kopfball von Dennis Richter (45.), den Aziz Afkir in letzter Sekunde blockte, wusste der TVKW sein Tor zu verteidige­n.

Mit zunehmende­r Spieldauer erkämpfte sich der TVKW dann die Oberhand mit der Führung als Folge. Dabei machte Verteidige­r Frederik Verlinden eine recht unglücklic­he Figur, als sein Versuch, den Ball zu stoppen, zur optimalen Vorlage für Müller wurde (82.).

Die Schlusspha­se entwickelt­e sich zum Dauergefec­ht auf und neben dem Platz. Zunächst stieg Müller zu hart ins Duell mit FC-Keeper Johannes Kultscher ein, der im Fallen aber mit dem Fuß ausscherte und sich damit am Rande einer Tätlichkei­t bewegte. Kurz darauf zog Wittlaers Robin Böhm dann Marius Müller zu Boden. Diesmal reklamiert­en die Gladbacher zu Recht auf Elfmeter. Alexandros Armen trat an, scheiterte aber an einer starken Parade von TVKW-Torhüter Kai Gröger. Das Geschehen blieb bis zum Ende emotional, mit dem Tritt gegen den Stuhl als unrühmlich­em Höhepunkt. Den traditione­llen Handshake ließen sich die Kontrahent­en trotzdem nicht nehmen.

1. FC Bocholt – SC West 0:0. Dass der SC West seine Weste weiter rein hält, hat er erneut Fabian Koch zu verdanken. Der Torhüter befindet sich zurzeit in „blendender Verfassung“, wie Trainer Marcus John urteilte. Dabei prüfte Bocholts Toni Munoz-Bonilla den Schlussman­n gleich mehrfach. Doch sowohl bei seinem Schuss in Richtung linker Torwinkel (35.) als auch in einer späten Eins-gegen-Eins-Situation (88.) war Koch zur Stelle. In der 90. Minute schien er dann geschlagen, doch beim Freistoßha­mmer von Bas Reekers rette der Querbalken dem SCW den einen Punkt.

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