TVKW: Müller bricht den Bann
Der Fußball-Oberligist holt seinen ersten Sieg – Gladbach verliert die Nerven.
TV Kalkum-Wittlaer – 1. FC Mönchengladbach 1:0. Es waren zwei Bilder, die Bände sprachen: Auf der einen Seite ließ sich der TV Kalkum-Wittlaer für seinen ersten Oberligasieg von den eigenen Fans bejubeln, und auf der anderen Seite wurde Mönchengladbachs Co-Trainer Thorsten Lippold vom Linienrichter hinter das Staket geschickt. Seine Wut ließ der Trainerassistent anschließend an einem Plastikstuhl aus, den er mit einem deftigen Tritt niederstreckte.
Ohnehin war viel Feuer in der Partie, dessen Unruhe aber besonders von außen entfacht wurde. Kurz nach dem Seitenwechsel sprach Referee Dalibor Guzjan dem Gladbacher Chefcoach Stephan Houben wegen seiner ständigen Zurufe auch eine ernste Mahnung aus. Dabei waren die Gäste bis zu jenem Zeit- punkt noch das aktivere Team. Doch wie beim Kopfball von Dennis Richter (45.), den Aziz Afkir in letzter Sekunde blockte, wusste der TVKW sein Tor zu verteidigen.
Mit zunehmender Spieldauer erkämpfte sich der TVKW dann die Oberhand mit der Führung als Folge. Dabei machte Verteidiger Frederik Verlinden eine recht unglückliche Figur, als sein Versuch, den Ball zu stoppen, zur optimalen Vorlage für Müller wurde (82.).
Die Schlussphase entwickelte sich zum Dauergefecht auf und neben dem Platz. Zunächst stieg Müller zu hart ins Duell mit FC-Keeper Johannes Kultscher ein, der im Fallen aber mit dem Fuß ausscherte und sich damit am Rande einer Tätlichkeit bewegte. Kurz darauf zog Wittlaers Robin Böhm dann Marius Müller zu Boden. Diesmal reklamierten die Gladbacher zu Recht auf Elfmeter. Alexandros Armen trat an, scheiterte aber an einer starken Parade von TVKW-Torhüter Kai Gröger. Das Geschehen blieb bis zum Ende emotional, mit dem Tritt gegen den Stuhl als unrühmlichem Höhepunkt. Den traditionellen Handshake ließen sich die Kontrahenten trotzdem nicht nehmen.
1. FC Bocholt – SC West 0:0. Dass der SC West seine Weste weiter rein hält, hat er erneut Fabian Koch zu verdanken. Der Torhüter befindet sich zurzeit in „blendender Verfassung“, wie Trainer Marcus John urteilte. Dabei prüfte Bocholts Toni Munoz-Bonilla den Schlussmann gleich mehrfach. Doch sowohl bei seinem Schuss in Richtung linker Torwinkel (35.) als auch in einer späten Eins-gegen-Eins-Situation (88.) war Koch zur Stelle. In der 90. Minute schien er dann geschlagen, doch beim Freistoßhammer von Bas Reekers rette der Querbalken dem SCW den einen Punkt.