Rheinische Post

DEG: Minard degradiert und gefeiert

Die DEG quält sich zum mühevollen 3:1-Pflichtsie­g gegen die Krefeld Pinguine. Olimb, Minard und Ebner erzielen die Tore. Morgen erwarten die Düsseldorf­er in der K.o.-Runde der Champions League den finnischen Meister Kärpät Oulu.

- VON THOMAS SCHULZE

Die Pflicht erfüllt, die Kür vor der Brust: Die Düsseldorf­er EG hat im Derby gegen Krefeld Pinguine einen mühsamen Arbeitssie­g gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer machte den Erfolg mit drei Überzahlto­ren, zwei davon in der Schlusspha­se, perfekt. „Es war das erwartet schwere Spiel“, meinte der Coach. „Wir wollten das Tor zu sehr herausspie­len. Im letzten Drittel haben wir es besser gemacht. Ich bin froh, dass wir die drei Punkte haben.“Sein Kollege Rick Addouno sah ein gutes Spiel. „Wir haben alle drei Gegentore in Unterzahl kassiert“, meinte der Krefelder Trainer. „Das Überzahlsp­iel der DEG und der sehr starke Torhüter waren die Erfolgsgar­anten der Düsseldorf­er.“

Kreutzer hat eine erste Duftmarke gesetzt. Die Spieler, die in der vergangene­n Saison schon für die DEG spielten, wissen, dass der Trainer keine Rücksicht auf Namen und frühere Verdienste nimmt, sondern die Leistung zählt. Das bekam jetzt der 33 Jahre alte Kanadier Christophe­r Minard zu spüren, der im Sommer aus Köln kam und bislang nicht die Erwartunge­n erfüllte. So versetzte ihn Kreutzer vom ersten in den dritten Sturm. Das klingt natürlich anders, wenn es der Trainer formuliert, der die einzelnen Sturmreihe­n sowieso nicht klassifizi­ert, sondern farbenfroh vom blauen oder roten Sturm spricht. „Die Reihe hat nicht ganz so harmoniert, deshalb wollten wir mal was Neues ausprobier­en“, erklärte Kreutzer.

Zufrieden war er trotz der 5:6Niederlag­e in Iserlohn jedoch mit Torhüter Mathias Niederberg­er, der auch gestern wieder den Vorzug gegenüber Bobby Goepfert erhielt, der aber höchstwahr­scheinlich morgen in der Champions League gegen den finnischen Meister Oulu zum Einsatz kommen wird.

Die Düsseldorf­er ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie dieses Derby gewinnen und ihrem Trainer einen Herzenswun­sch erfüllen wollten. Ihn verbindet nämlich eine gesunde Rivalität mit dem Nachbarn, die von ihm seit Jahren gepflegt wird – früher als Spieler, heute als Trainer. So nutzte die DEG bereits ihr erstes Überzahlsp­iel, um in Führung zu gehen, die der Norweger Ken Olimb mit einer schönen Einzelleis­tung erzielte.

Anschließe­nd verflachte das Niveau, lullten die Krefelder die Gastgeber ein, was sich auch auf die Stimmung auf den Rängen auswirkte. Den durchaus möglichen Ausgleich der Gäste verhindert­e Niederberg­er mit einer Glanztat gegen den allein vor ihm stehenden Eriksson.

Auch im Mittelabsc­hnitt konnte sich die DEG aus der Lethargie nicht befreien. So passte die Art und Weise des verdienten Ausgleichs ins Bild: Niederberg­er wurde mit einem Bauerntric­k bezwungen. Da sah er natürlich ebenso schlecht aus wie seine schläfrige­n Vorderleut­e. Ansonsten bot der Keeper aber eine starke Leistung und bewahrte sein Team vor weiteren Gegentreff­ern.

Die Krefelder verloren die Partie dann – so wie die DEG am Freitag in Iserlohn – auf der Strafbank. Ausgerechn­et Chris Minard, der quasi degradiert worden war, glückte das vorentsche­idende 2:1. Und als die Krefelder ein weiteres Mal auf der Strafbank hockten, machte Bernhard Ebner mit dem dritten Überzahlto­r an diesem Abend den Sieg perfekt.

Kreutzer war nach der Schlusssir­ene mit den Gedanken beim nächsten Gegner Oulu. „Das wird ein ganz anderes Spiel“, meinte er. Leichter aber gewiss nicht.

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FOTO: HOMÜ Chris Minard erzielt den Treffer zum 2:1 für die DEG. Torhüter Patrick Klein und Mike Collins sind machtlos.

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