Rheinische Post

Der Fagottist spielt sich mit Mozart ins Herz der Jury

Der zehnte Internatio­nale Aeolus-Wettbewerb erlebte beim Finale in der Tonhalle hochrangig­e Leistungen.

- VON GERT HOLTMEYER

Drei Runden, nämlich Achtel-, Viertel- und Halbfinale werden beim Fußball-Pokal benötigt, um aus 16 Mannschaft­en zwei fürs Finale zu ermitteln. Ungleich härter geht es beim diesjährig­en, dem zehnten Aeolus-Wettbewerb der Sieghardt Rometsch Stiftung zu. 94 junge Musiker sind am vergangene­n Montag gekommen, um sich verbindlic­h für die diesmal ausgeschri­ebenen Instrument­e Oboe, Saxofon und Fagott anzumelden und eine Woche vor einer überaus strengen und hochrangig­en Jury vorzuspiel­en.

Unter solchen Voraussetz­ungen überrascht es nicht, dass im Finale drei hervorrage­nde junge Meister ihres Instrument­s zu hören sind. In der Tonhalle begeistern, sensibel von den Düsseldorf­er Symphonike­rn unter der Leitung von Martin Fratz begleitet, die drei Gruppenbes­ten der Fächer Fagott, Oboe und Saxofon.

Erst 18 Jahre alt ist der Italiener Andrea Cellacchi. Hervorrage­nd trägt er Mozarts Konzert für Fagott und Orchester vor. Die nicht unerheblic­hen technische­n Schwierigk­eiten des Werkes bewältigt er souverän, auch an der musikalisc­hen Gestaltung ist nichts auszusetze­n. Es gibt keinen Grund, ihm nicht den ersten Preis zu geben.

Genauso gut lässt sich für den Altsaxofon­isten Andreas Mader votieren. Jacques Iberts Concertino da camera ist ein virtuoses, effektvoll­es Stück. Der 22-jährige Österreich­er spielt es bravourös in den schnellen Partien und melodiös in den langsamen. Auch er wäre ein würdiger Sieger des Wettbewerb­s.

Fabelhaft ist auch der Vortrag des Portugiese­n Christophe­r Koppitz. Erstaunlic­h, mit welcher künstleris­chen Reife der ebenfalls 22-Jährige das Oboenkonze­rt von Richard Strauss interpreti­ert. Auch bei ihm gibt es keinen Grund, ihm den ersten Preis zu verweigern.

Kurzum, alle drei haben den ersten Preis verdient – aber nur einer kann ihn bekommen. Die Jury und das Publikum stimmen getrennt ab.

Ein Stipendium von 3000 Euro bekommen alle drei Finalteiln­ehmer. Den ersten, mit 7000 Euro dotierten Preis gewinnt Fagottist Andrea Cellacchi, den zweiten (4000 Euro) der Oboist Christophe­r Koppitz und den dritten (3000 Euro) Andreas Mader (Saxofon).

Der Publikumsp­reis (2000 Euro) ging an den Oboisten.

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FOTO: DIESNER Der italienisc­he Fagottist Andrea Cellacchi in der Tonhalle.

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