Kalenderblatt 21. September 1793 Gründung des ersten Seebads Deutschlands
Als „Weiße Stadt am Meer“wird der Kurort Heiligendamm auch bezeichnet. 1793 entstand dort, in unmittelbarer Nähe zur Residenz des mecklenburgischen Herzogs Friedrich Franz I., das erste Seebad Deutschlands. Vor allem in England wurden im 18. Jahrhundert immer mehr solcher Seebäder errichtet. Die vielen Besucher, meist äußerst zahlungskräftige Adelige, sollten ihr Geld doch lieber im eigenen Land ausgeben, fand Herzog Friedrich Franz. Auf Anraten seines Leibarztes Samuel Vogel beschloss er deshalb die Gründung des Seebades Heiligendamm. Das erste Badehaus wurde am 21. September 1793 eröffnete und lockte bald zahlreiche Besucher. Ein prachtvolles Kurhaus folgte, dann wurden nach und nach mehr als 20 weiße Villen am Strand errichtet – die „Weiße Stadt“erhielt ihren Spitznamen. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts behielt Heiligendamm den Ruf eines exklusiven Luxus-Ferienorts. Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Bauwerke als Kadettenschule, dann zogen Flüchtlinge und schließlich die Rote Armee ein. Die DDR-Führung hatte für die früheren Luxusurlauber nur Spott übrig und machte aus Heiligendamm ein Sanatorium für verdiente Arbeiter. International bekannt wurde das Seebad 2007, als die Regierungschefs der G8-Staaten sich dort zum Gipfel trafen. Dafür wurden die alten Bauten restauriert, heute befindet sich dort unter anderem das Grand Hotel Heiligendamm.