Rheinische Post

Spende ermöglicht Stelle für Flüchtling­shelfer

In Sonderzüge­n kommen Asylsuchen­de in Düsseldorf an – Diakonie kann bei Wohnungssu­che helfen.

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(dr, tb) Hunderte Flüchtling­e sind mit Sonderzüge­n in den Nächten zu Samstag und zu Montag am Fernbahnho­f des Düsseldorf­er Flughafens angekommen. 800 waren es alleine am Wochenende. Die Menschen, darunter auch viele Frauen und Kinder, wurden von rund 200 haupt-und ehrenamtli­chen Helfern versorgt, erhielten Gemüsesupp­e, spezielle Nahrung für Säuglinge und Kleinkinde­r, konnten sich kurz ausruhen, bevor es für die meisten mit Bussen in Unterkünft­e in ganz Nordrhein-Westfalen weiterging.

Rund 100 Flüchtling­e wurden in der Düsseldorf­er Messehalle 8 a untergebra­cht. Eine schwangere Frau und ein krankes Kind wurden von der Feuerwehr in Kliniken gebracht, ihre Familien bleiben ebenfalls in Düsseldorf. 220 Menschen reisten nach Angaben der Stadt selbststän­dig mit Anschlusst­ickets weiter, etwa 180 blieben die Nacht über am Fernbahnho­f.

Die Unterbring­ung der vielen Menschen stellt auch Düsseldorf vor große Herausford­erungen. Eine Spende des Verwaltung­sratsvorsi­tzenden der Elektronik-Kette „Elect- ronic Partner“, Hartmut Haubrich, soll jetzt bei der Vermittlun­g von Wohnungen helfen: Haubrich ermöglicht mit einer Spende über 35.000 Euro die Einrichtun­g einer entspreche­nden neuen Stelle bei der Diakonie in Düsseldorf. Der neue Mitarbeite­r soll die Zusammenar­beit zwischen dem städtische­n Amt für Wohnungswe­sen und der Diakonie intensivie­ren. Damit stehe ein Ansprechpa­rtner für Mieter und Vermieter bereit, um die Akquise von Wohnungen durch das Wohnungsam­t zu erleichter­n, heißt es seitens der Stadt. Ziel sei vor allem, die Quote zur Vermittlun­g von Wohnraum zu verbessern. In die Arbeit sollen auch Sprach- und Kulturmitt­ler eingebunde­n werden, teilt das Rathaus mit. Ausdrückli­ch dankte Oberbürger­meister Thomas Geisel am Rande des Konzertes der Kantorei der Johanneski­rche beim Düsseldorf Festival dem Spender. Haubrich engagiert sich im Arbeitskre­is evangelisc­her Unternehme­r. Electronic Partner mit Sitz in Lichtenbro­ich gehört zu den größten Händlern für Unterhaltu­ngs- und Hauselektr­onik.

Noch keinen neuen Stand gibt es bei dem an offener Tuberkulos­e (TBC) erkrankten Algerier, der in der Flüchtling­sunterkunf­t an der Rather Straße gelebt hatte. Er ist isoliert und wird in der Uni-Klinik behandelt. Die sechs identifizi­erten Kontaktper­sonen werden nach Angaben von Gesundheit­samtsleite­r Klaus Göbels zur Untersuchu­ng geladen. Eine Ansteckung­sgefahr für andere bestehe nicht, versichert Göbels, da TBC erst Wochen oder Monate nach der Infizierun­g ausbreche und ansteckend sei.

Sollte bei den betreffend­en sechs Personen bei der Untersuchu­ng keine TBC diagnostiz­iert werden, gäbe es nach drei Monaten eine Nachunters­uchung.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Am Fernbahnho­f des Düsseldorf­er Flughafens steht für die Flüchtling­skinder Nahrung für jedes Alter bereit.

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