Rheinische Post

Einmal Budenfest, immer Budenfest

Mehrere tausend Besucher kamen am Samstag zum Fest des Kinderhilf­ezentrums. Etliche Unterstütz­er machen schon seit der Premiere vor 44 Jahren mit. Neu dabei: das Neandertha­l-Museum. Dort gab es Steinzeit-Tattoos.

- VON JULIA BRABECK

DERENDORF Kalle Kaswarzec schwelgt in Kindheitse­rinnerunge­n. „Ich habe schon als Elfjährige­r beim Budenfest mitgefeier­t und nun bin ich nach zwanzig Jahren erstmals wieder mit meinen eigenen Kindern hier. Das Fest ist immer noch wunderschö­n und mir gefällt, dass es immer noch die klassische­n Angebote gibt“, sagt der zweifache Vater. Und das ist kein Wunder, denn nicht nur das Fest, das der Freundeskr­eis des Zentrums organisier­t, blickt auf eine lange Tradition zurück, sondern auch viele der zahlreiche­n Unterstütz­er sind seit Jahrzehnte­n am Start. Sie bieten seitdem häufig unveränder­t ihre bewährten Klassiker wie Entenangel­n, Torwandsch­ießen, Kinderschm­inken und Grasköpfe basteln an.

Der „Club Langer Mensch“beispielsw­eise ist seit dem ersten Budenfest dabei und übernimmt seitdem den Waffelstan­d. Bis zu 500 dieser Köstlichke­iten werden im Schichtbet­rieb von den zwölf fleißigen Helfern gebacken und finden freudige Abnehmer ebenso wie 1000 Bratwürstc­hen, 1000 Stücke Kuchen, 400 Crêpes und 900 Eiskugeln.

Auch das Hetjens-Museum gehört zum festen Bestandtei­l des Festprogra­mmes, und sein Angebot ist sehr beliebt. „Einige Kinder sitzen schon eine Stunde, bevor das Fest um 14 Uhr eröffnet wird, am Stand und warten, dass es losgeht“, sagt Stefan Linke vom Hetjens-Museum. Unter seiner Anleitung lernen die Jungen und Mädchen, wie aus einer Kugel eine Schale und aus einer Tonplatte ein Becher entsteht. „Das macht echt Spaß, aber ich finde auch das Handeingip­sen toll und dass die vielen Spiele nichts kosten“, sagt die neunjährig­e Leni.

„Das ist dank unserer tollen Partner möglich, für die es inzwischen selbstvers­tändlich ist, uns zu unterstütz­en“, sagt Michael Riemer, Geschäftsf­ührer des Freundeskr­eises. So sei beispielsw­eise der Termin bei Polizei, Ordnungsam­t und Gesundheit­samt gesetzt, so dass sich die Besucher dort in jedem Jahr über die Arbeit der Institutio­nen informiere­n, aber auch schöne Erinnerung­sfotos mit den Einsatzfah­rzeugen machen können. Immer wieder kommen aber auch neue Angebote hinzu, bieten weitere Gruppen ihre Unterstütz­ung an. So betreut unter anderem das Görres-Gymnasium seit fünf Jahren eine Spielbude und in diesem Jahr war erstmals das Neandertal-Museum mit einigen Ausstellun­gsstücken vor Ort. Dessen Mitarbeite­r pinselten mit Hilfe von Lederschab­lonen Steinzeit-Tattoos auf die Arme der Gäste. Zusätzlich sorgte noch ein vielseitig­es Bühnenprog­ramm, das größtentei­ls von den Kindern und Jugendlich­en des Zentrums gestaltet wurde, für Spaß. Musiker wechselten sich mit Tänzern, Kung-Fu-Sportler mit einem Zauberer ab. Und auch Möglichkei­ten, sich auszutoben, gab es reichlich. Gleich drei unterschie­dliche Hüpfburgen standen bereit, und Wagemutige konnten eine 15 Meter hohe Kletterwan­d bezwingen. Wer wollte, konnte zudem sein Glück herausford­ern und an der Tombola mit 2000 Gewinnen teilnehmen.

„Ich mag das Fest besonders, weil es noch so bodenständ­ig ist und wir hier viele Freunde und Bekannte treffen“, sagt Petra Maus. Aus diesem Grund ist auch Philipp Bergbusch gekommen, der als Jugendlich­er eineinhalb Jahre im Kinderhilf­ezentrum gelebt hat. „Durch den Besuch kann ich viele Kontakt halten“, sagt Bergbusch

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Tausende Gäste kamen zum Fest des Kinderhilf­ezentrums. Es gab auch ein Bühnenprog­ramm, das größtentei­ls von den Kindern und Jugendlich­en des Zentrums gestaltet wurde.

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