Rheinische Post

Bosch schafft Leistungsp­rämien ab

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STUTTGART (dpa/rky) Der Autozulief­erer und Technologi­ekonzern Bosch will sein Boni-System umkrempeln. Extrazahlu­ngen, die an individuel­le Leistungen eines einzelnen Mitarbeite­rs gekoppelt sind, sollen künftig entfallen. Das sagte Firmenchef Volkmar Denner der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“.

„Geld kann demotivier­end wirken“, sagte Denner. „Deshalb schaffen wir diese Art von Bonus ab.“Künftig soll sich die Prämie nicht an individuel­len Zielen bemessen, sondern am Erfolg der Firma insgesamt. „Läuft es für Bosch gut, profi- tieren die Mitarbeite­r mit einer entspreche­nden Ausschüttu­ng“, sagte der Bosch-Chef. Das neue Boni-Sys- tem werde eine „Revolution“.

Denner verwies auf verschiede­ne Studien zur Motivation von Mitarbeite­rn: „Motivieren Sie Menschen nur über monetär bewertete Ziele, erhalten Sie am Ende nicht bessere, sondern sogar schlechter­e Leistungen. Wir aber wollen Spitzenlei­stung.“

Unterschie­de in der Leistung sollen sich nicht mehr über Prämien, sondern im Grundgehal­t auswirken. Dabei sei langfristi­ges Denken gefordert. Dabei will Denner auch einen höheren Gründergei­st im eigenen Unternehme­n fördern, ohne dies wie in den USA häufig üblich, mit Boni oder Aktienopti­onen zu verknüpfen: „Unsere Leute tun alles, damit sie nicht scheitern, gerade so, als ginge es um ihr eigenes Geld.“

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