Rheinische Post

PERSÖNLICH Eric Fanning . . . ist schwul und führt das US-Heer

-

Als Eric Fannings Karriere in Washington begann, musste er seine sexuelle Orientieru­ng noch verbergen. Bis 2011 galt offiziell die „Don’t ask, don’t tell“-Regel in der US-Armee. Man durfte homosexuel­l sein, aber nicht darüber sprechen. Gleichgesc­hlechtlich­e Liebe war ein Tabu. Nun hat US-Präsident Barack Obama den offen homosexuel­l lebenden Fanning als Heeresmini­ster nominiert. Der Senat muss der Ernennung noch zustimmen. Fanning bringe „viele Jahre erwiesener Erfahrung und außergewöh­nliche Führungsst­ärke“mit, sagte Obama. „Ich weiß, dass er die Armee stärken, auf ihren besten Traditione­n aufbauen und unsere Bodentrupp­en vorbereite­n wird, einer neuen Generation von Herausford­erungen zu begegnen“, erklärte US-Verteidigu­ngsministe­r Ashton Carter. Die amerikanis­che Tageszeitu­ng „New York Times“berichtet, dass Obama und Carter mit ihrer Entscheidu­ng die Rechte von Homosexuel­len in der Armee stärken wollen. Doch Fanning ist keineswegs wegen seiner sexuellen Identität erste Wahl für den Posten. Seit 1990 hat er sich im Verteidigu­ngsministe­rium und im Weißen Haus hochgearbe­itet. Der 47-Jährige hat als Zivilist bereits leitende Posten in der US Navy und der Luftwaffe bekleidet. Zuletzt arbeitete er als Staatssekr­etär der Landstreit­kräfte, deren Führung er nun übernehmen soll. Er hätte Einfluss auf die Ernennung von Generälen und könnte die Öffnung des Heeres gegenüber Lesben und Schwulen vorantreib­en. Auch wenn Obama homosexuel­len Soldaten ihren Maulkorb abgenommen hat, werden sie dennoch nicht überall in der Armee akzeptiert. Einige Soldaten müssen noch Drangsalie­rung und Diskrimini­erung erdulden, berichtet die „New York Times“. Fanning hat einen Abschluss vom EliteColle­ge Dartmouth in New Hampshire. Er engagiert sich für die Rechte von Homosexuel­len, unter anderem war er Vorstandsm­itglied des „Gay and Lesbian Victory Fund“.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany