Rheinische Post

Kirchenleh­nenHerabst­ufung syrischer Flüchtling­e ab

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BREMEN (heif) Der Ratsvorsit­zende der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d (EKD), Heinrich Bedford-Strohm (55), hat vor Rechtsradi­kalismus und aufkeimend­em Rechtsterr­orismus in der deutschen Gesellscha­ft gewarnt. Zu Beginn der Synode der EKD in Bremen gestern verurteilt­e Bedford-Strohm die rechtsradi­kale Äußerungen von Pegida und der Partei „Alternativ­e für Deutschlan­d“(AfD): „Wenn Wortführer einer radikalen AfD unverhohle­n rechtsradi­kale Ressentime­nts schüren, und in Pegida-Demonstrat­ionen hasserfüll­te Parolen skandiert werden, dann hat das mit einem lebendigen Diskurs nichts mehr zu tun.“

Evangelisc­he Christen in den Gemeinden sollten dennoch mit Anhängern der AfD ins Gespräch kommen. Bedford-Strohm, der auch bayerische­r Landesbisc­hof ist, sprach sich dafür aus, die Ängste mancher Teile der Bevölkerun­g auf den rationalen Kern hin zu prüfen, falls dieser vorhanden sei.

Auch in der Flüchtling­sthematik äußerte sich Bedford-Strohm: Es brauche sichere und legale Wege nach Europa – „etwa ein europäisch­es Neuansiedl­ungsprogra­mm, die Erleichter­ung des Familienna­chzugs und die Vergabe humanitäre­r Visa“. Eine Status-Herabstufu­ng syrischer Flüchtling­e lehnen beide christlich­en Kirchen ab, das teilte Bedford-Strohm nach Rücksprach­e mit Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzend­er der Deutschen Bischofsko­nferenz, mit.

Noch bis Mittwoch tagen in Bremen 120 Vertreter aus 20 Landeskirc­hen zum Thema „Christlich­er Glaube in offener Gesellscha­ft“. Im Zentrum der Beratungen steht das Reformatio­nsjubiläum 2017. Die Synodalen werden morgen den neuen Rat wählen, der bis 2021 im Amt bleiben wird. Bedford-Strohm wird sich zur Wiederwahl stellen.

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