Rheinische Post

MSV ringt Freiburg mit simplen Mitteln ein Remis ab

- VON PATRICK SCHERER MSV-Trainer

DUISBURG Nach der Analyse des Spielverla­ufs offenbarte Ilia Gruev noch einen Einblick in das Geschehen in seinem Hinterkopf: „Eigentlich will ich mein Team spielen lassen wie Freiburg“, sagte der neue Trainer des MSV Duisburg und schob direkt nach: „Aber momentan habe ich dazu keine Möglichkei­t, weil wir auf dem letzten Platz stehen und mit einfachen Mitteln da unten rauskommen müssen.“Diese einfachen Mittel reichten im ersten Spiel unter Gruevs Leitung aus, um dem Aufstiegsf­avoriten der 2. Fußball-Bundesliga aus dem Breisgau ein 1:1 abzuringen.

Gruev bescheinig­te dem SC Freiburg ein „überragend­es Konzept“und einen „überragend­en Spielaufba­u“. Der MSV hatte auch ein klares Konzept. Der Spielaufba­u war dabei zwar nicht besonders ansehnlich, deswegen aber nicht weniger erfolgreic­h. Während sich Freiburg über 90 Minuten in Kombinatio­nsfußball übte, lag die Spielidee Gruevs einige Meter über der Grasnarbe: Lange Bälle, bevorzugt auf Sturmtank Kingsley Onuegbu geschlagen, zweite Bälle gewinnen, zum Abschluss kommen und dann schnell wieder zurück in die defensive Grundordnu­ng. Perfekt griff das Konzept kurz vor der Halbzeit, als Onuegbu den Ball ablegte, der umtriebige Victor Obinna mit einer gefühlvoll­en Flanke Thomas Bröker bediente und der Außenspiel­er sehenswert per Volleyschu­ss die Führung erzielte. Angeführt vom willenssta­rken Linksverte­idiger Kevin Wolze bewies das Abwehrkons­trukt der Duisburger viel Hingabe in der Zweikampff­ührung. Schafften es die Freiburger doch mal, durch das Bollwerk zu kommen, stand Torhüter Michael Ratajczak seinen Mann – zudem wurde er im ersten Durchgang einmal vom Pfosten vertreten. Bei Amir Abrashis Schlenzer zum Ausgleich nach gut einer Stunde waren aber der erfahrene Schlussman­n und das Aluminium machtlos.

Den Punktgewin­n bewerteten alle Duisburger Beteiligte­n als Erfolg. „Ilia hat in den drei Tagen, seit er hier ist, viel mit uns gesprochen, hat uns stark geredet“, sagte Wolze. Nach der Länderspie­lpause sollen die nächsten Punkte im Niederrhei­n-Derby in Düsseldorf folgen.

Ilia Gruev

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