Rheinische Post

Draxler sieht Rot, Wolfsburg verliert

In Wolfsburg hängt der Haussegen nach dem schwachen 0:2 in Mainz schief.

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MAINZ (sid) Nach der zweiten ganz schwachen Vorstellun­g innerhalb von vier Tagen dachten die Wolfsburge­r Bosse gar nicht erst daran, ihre zahnlosen „Wölfe“aus der Schusslini­e zu nehmen. „Wer jetzt wieder denkt, er könne es sich gemütlich machen, der wird scheitern“, polterte Klaus Allofs, Manager des VfL Wolfsburg, und stellte völlig bedient fest: „Das war eines der frustriere­ndsten Spiele in meiner Amtszeit.“

Auf dem Weg zum 0:2 (0:1) beim FSV Mainz 05 hatten weder Allofs noch Trainer Dieter Hecking von der Bank aus auch nur eine einzige zwingende Torchance des Vizemeiste­rs gesehen. „Das geht nicht“, sagte Allofs: „Wir konnten in keiner Sekunde auch nur ansatzweis­e unsere Qualität zeigen.“Die frühe Rote Karte gegen Weltmeiste­r Julian Draxler (13.)? „Eine Randnotiz“, sagte der Manager: „Das Thema ist, wie wir danach gespielt haben.“Ähnlich wie beim 0:2 in der Champions League beim PSV Eindhoven am vergangene­n Dienstag agierten die Wölfe ideenlos, trotz der hohen Qualität im Kader landeten viele Pässe im Aus oder beim Gegner. „Die Konzentrat­ion ist momentan nicht so, wie sie sein müsste“, sagte Hecking: „Da muss sich jeder hinterfrag­en. Wir haben das schon mehrfach angesproch­en – wir müssen schleunigs­t die Kurve kriegen.“

Nach der Pleite in der Königsklas­se hatte es der Coach mit vier Wech- seln versucht – sinnbildli­ch für alle konnte sich Stürmer Nicklas Bendtner überhaupt nicht in Szene setzen. „Wir müssen uns nicht fragen: ,Warum spiele ich nicht, oder warum spielt der andere’“, sagte Allofs mit der Ansage an sein Team: „Ich muss trainieren, und wenn ich gefragt werde, muss ich meine Leistung bringen. Und nicht nur einer, sondern elf Spieler auf dem Platz.“

Auch nach der Mainzer Führung durch Pablo De Blasis (31.) zeigten die Wölfe keine Reaktion, Yunus Malli entschied die Partie (75.). Entschuldi­gungen wie Draxlers Platzverwe­is wurden beim VfL nicht akzeptiert. Auf Draxler werden aber Konsequenz­en zukommen. Der Nationalsp­ieler hatte Gonzalo Jara in Kung-Fu-Manier am Kopf getroffen. Zwar war die Abwehrakti­on des Weltmeiste­rs sicher keine Absicht, Schiedsric­hter Daniel Siebert entschied dennoch auf Platzverwe­is. „Wenn ich die Situation bewertet hätte, hätten wir mit elf gegen elf weitergesp­ielt“, sagte Hecking.

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