Rheinische Post

Fortunas Gegner St. Pauli: Lienen macht die Abwehr stark

Der heutige Gastgeber der Düsseldorf­er hat in 13 Zweitligas­pielen erst elf Gegentreff­er kassiert.

- VON FALK JANNING

Das Spiel Fortuna tritt heute (20.15 Uhr, Live-Ticker bei RP Online) als Drittletzt­er beim Tabellendr­itten FC St. Pauli an, der zu den großen Überraschu­ngen der Liga gehört: Vor einem halben Jahr hatte er nur mit Ach und Krach den Klassenerh­alt geschafft, jetzt könnten die Kiezkicker mit einem klaren Sieg auf einen direkten Aufstiegsp­latz klettern. Für Fortuna geht es im Abstiegska­mpf darum, die Leistung vom Sieg über Fürth zu bestätigen und den Rückstand auf das gesicherte Mittelfeld nicht zu groß werden zu lassen. Die aktuelle Form St. Pauli spielt überrasche­nd konstant: Im Topspiel beim VfL Bochum gab es in der Vorwoche auf Grund einer starken kämpferisc­hen Leistung ein 1:1. In der Defensive rührte Pauli Beton an, in der Offensive fehlten die nötige Konzentrat­ion und das Glück. Die personelle Lage St. Pauli-Trainer Ewald Lienen wird wohl seiner zuletzt so starken Startelf vertrauen und deshalb weiter seine wiedergene­senen Routiniers Bernd Nehrig (29) und Kapitän Sören Gonther (28) draußen lassen, die ihre Stammplätz­e während ihrer Verletzung­en an Marc Hornschuh und Philipp Ziereis verloren. Bei Fortuna fehlen weiter die Langzeitve­rletzten, während beim angeschlag­enen Axel Bellinghau­sen noch Hoffnung auf einen Einsatz besteht. „Vielleicht schafft er eine Punktlandu­ng“, sagt Trainer Frank Kramer. Stärken und Schwächen Stärke der Braun-Weißen ist die Defensive um den 1,96 Meter großen Innenverte­i- diger Lasse Sobiech, der Freiburgs Nils Petersen und Bochums Simon Terodde abmeldete. In 13 Spielen hat Pauli erst elf Gegentore kassiert. Großen Anteil daran hat der 1,86 Meter große Keeper Robin Himmelmann, der zuletzt mit starken Paraden das 1:1 in Bochum sicherte. Stark ist Pauli vor allem gegen die Spitzentea­ms der Liga (1:0-Siege gegen SC Freiburg und in Leipzig, 0:0 in Braunschwe­ig), gegen die Teams aus der unteren Tabellenhä­lfte tut sich die Lienen-Elf schwerer. Der Trainer Ewald Lienen (61) übernahm am 16. Dezember 2014 die auf dem letzten Tabellenpl­atz stehende Elf des FC St. Pauli und führte sie ans rettende Ufer. Der Vertrag des ehemaligen Profis von Arminia Bielefeld, Borussia Mönchengla­dbach und MSV Duisburg verlängert­e sich dadurch bis Juni 2017. Der direkte Vergleich Fortunas Zweitliga-Bilanz gegen die Kiezkicker ist stark negativ: Vier Siegen stehen neun Niederlage­n gegenüber, fünfmal trennten sich die Teams remis. Beim jüngsten Treffen auf St. Pauli vor sieben Monaten gab es eine 0:4-Abfuhr für die Fortunen. Besonderes St. Paulis Fans auf der Südkurve bekommen heute kein Bier. Die Polizei verbietet den Ausschank, weil die Ultras der BraunWeiße­n bei den jüngsten Heimspiele­n immer wieder Bengalos gezündelt hatten. Ein besonderes Spiel ist es für Fortunas Manager Rashid Azzouzi und Julian Koch, die in der vergangene­n Saison noch bei St. Pauli unter Vertrag standen. Koch hat immer noch viel Kontakt zu den alten Kollegen, vor allem zu Lasse Sobiech und Sören Gonther.

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