Rheinische Post

Beim SC West kehrt die Spielfreud­e zurück

Die fußballfre­ie Woche hat dem SC West sichtlich gut getan. Mit 4:2 gewinnt der Oberligist gegen den TV Jahn Hiesfeld.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Den Torjingle haben die Zuschauer des SC West lange vermisst. Beim Heimspiel des Fußball-Oberligist­en gegen Jahn Hiesfeld trauten sie daher ihren Ohren kaum, als die Hymne „Maria (I like it loud)“gleich viermal eingespiel­t wurde. Ein Grund dafür war die gute Leistung der Stürmer, die ihrer Torflaute beim 4:2-Erfolg ein Ende setzten. Sowohl Simon Deuß als auch Abdelkarim Afkir und Ryutaro Omote trafen nach teils sehenswert­en Kombinatio­nen.

Bis die Partystimm­ung einsetzte, war jedoch ein wenig Geduld gefordert. Es dauerte keine drei Minuten, da ahnten die meisten Düsseldorf­er sogar Böses, weil Patrick Polk mit der ersten Chance zum 1:0 für die Gäste traf. „Bei 15 geschossen­en Toren in 13 Spielen brauche ich keine Wahrschein­lichkeitsr­echnung. Da war ich schon sehr beunruhigt“, ge- stand SCW-Trainer Marcus John mit Verweis auf die eigene Statistik.

Passend zum ersten Flutlicht in dieser Saison hat es also einen Geistesbli­tz gebraucht, damit der SCW wieder in die Spur kam. Die Idee folgte in Form eines grandiosen Zuspiels von Ekrem Engin. Ebenso sehenswert wie die Vorlage war allerdings auch die Verarbeitu­ng von Afkir, der den Ball mit dem rechten Fuß annahm und mit links eiskalt versenkte. Es war das erste Stürmertor für West nach 756 Minuten und ein echter Knotenlöse­r.

Nach dem Ausgleich gewannen die Hausherren an Sicherheit. Folgericht­ig gelang Deuß vor der Halbzeit noch die Wende. „Ich habe Simon zur Pause lustig in den Hintern getreten und gesagt, er solle damit aufhören“, berichtete Hiesfelds Trainer Jörg Vollack. Der 50-Jährige hat eine Düsseldorf­er Vergangenh­eit und spielte früher gemeinsam mit den Vätern der aktuellen Spieler Deuß, Ordelheide und Schreuers für die Turu. Dass ausgerechn­et der Sohnemann seines früheren Sturmpartn­ers zum Spielverde­rber werden sollte, nahm er aber mit viel Humor. Musste er vermutlich auch, denn ein wenig Slapstick war bei Deuß’ zweitem Treffer dabei. Zum einen, weil er das Spielgerät nicht richtig traf, und zum anderen, weil Abwehrmann Kevin Corvers den Ball derart abfälschte, dass er nicht mehr pariert werden konnte.

Damit stand es aber schon 4:1, weil Ryutaro Omote – ebenfalls Angreifer – zuvor seinen Teil zum Sieg beigesteue­rt hatte. Immerhin konnte Corvers mit einem Volleyschu­ss noch den Anschlusst­reffer markieren. Der Freude bei West tat dies aber kein Abbruch. Und auch Vollack schien sich noch auf einige spitzbübis­che Wortwechse­l mit Vater Deuß im Klubhaus zu freuen.

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BENEFOTO SC-West-Stürmer Simon Deuß (ganz links) beendete seine Durststrec­ke. Rechts sein Teamkolleg­e Abdullah Keseroglu.

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