Rheinische Post

Achanta ist angeschlag­en – auch mental

Borussias Tischtenni­sspieler verlieren zum dritten Mal in Folge mit 2:3 und fallen auf Platz fünf zurück. Ein negatives Punktekont­o hatten sie zuletzt 2003. Damals wurden sie aber noch deutscher Meister.

- VON TINO HERMANNS

Borussias Manager Andreas Preuß muss nachdenken. „Das letzte Mal, dass wir in der Liga ein negatives Punktekont­o hatten war 2003. Da sind wir mit 1:9 Zählern in die Saison gestartet, sind am Ende aber deutscher Meister geworden“, erinnert sich Preuß. Weshalb solche Gedanken in ihm aufkommen, ist die aktuelle Tabelle der Tischtenni­sBundeslig­a. Dort belegt der amtierende Meister mit derzeit 6:8 Punkten lediglich Rang fünf und ist somit aus den Play-off-Plätzen heraus gefallen. „Langsam wird es ernst“, meint Preuß stirnrunze­lnd.

Der Grund für die Sorgenfalt­en im Gesicht des ansonsten erfolgsver­wöhnten Borussia-Machers ist die Ergebniskr­ise der letzten drei Ligaspiele. Dreimal gingen die Düsseldorf­er als 2:3-Verlierer aus der Halle, dreimal hätten die Partien auch anders ausgehen können. Zuletzt ärgerten sich die Borussen über das 2:3 gegen den Tabellenzw­eiten TTF Liebherr Ochsenhaus­en. Mehr als dreieinhal­b Stunden kämpften die Borussen, gaben alles und standen dennoch mit leeren Händen da. „Die Moral stimmt, die Einstellun­g stimmt, die Leistung stimmt meistens, nur die Ergebnisse stimmen nicht. Aber ich kann keinem aus meinem Team einen Vorwurf machen“, meint Borussia-Cheftraine­r Danny Heister.

Er ist derzeit schwer gebeutelt. Weil die beiden Nationalsp­ieler Timo Boll (Knieoperat­ion) und Patrick Franziska (Zerrung im Hüftbeuger) verletzt ausfallen, muss er regelmäßig selbst zum Schläger greifen. Gegen den TTC Hagen gewann er sein Match, ließ aber viel Kraft und war gegen Ochsenhau- sens Jakub Dyjas chancenlos. Sowieso hatte Heister einen eigenen Erfolg nie auf der Rechnung. Dafür hätten Panagiotis Gionis und Sharat Kamal Achanta sorgen sollen. Doch auch die beiden sind nicht im Vollbesitz ihrer spielerisc­hen Kräfte. „Beide haben wegen ihrer inzwischen auskuriert­en Verletzung­en noch Trainingsr­ückstand“, erläutert der Coach. Zu allem Überfluss vertrat sich Achanta im letzten Match des Tages bei 9:9 im vierten Satz auch noch den Fuß, humpelte fortan etwas, gewann den Durchgang nach Abwehr eines Matchballe­s noch, war aber im allerletzt­en Satz deutlich gehandicap­t. Vielleicht nicht so sehr körperlich, aber mental. Zu frisch sind noch die Bilder nach seinem Muskelabri­ss im hinteren Oberschenk­el. Es war deutlich, dass er sich jede schnelle Bewegung zweimal überlegte. „Kamal hat stark gespielt und er ist auf einem guten Weg, wieder der alte zu wer- den“, meinte Preuß. So spielten die Borussen eigentlich mit „eineinhalb fitten Spielern“gegen den Tabellenzw­eiten. Dafür zeigten sie eine großartige Leistung. Dennoch ist die einstige Übermannsc­haft der Liga inzwischen auf Normalmaß zurückgest­utzt worden. „Wir dürfen uns jetzt nichts mehr erlauben. Die letzten beiden Hinrundens­piele gegen Bergneusta­dt und Grünwetter­sbach müssen wir unbedingt gewinnen“, fordert Preuß.

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FOTO: IMAGO Einigen Gesprächsb­edarf gibt es derzeit – wie hier in einer früheren Begegnung – zwischen Trainer Danny Heister (links) und Sharath Kamal Achanta.

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