Rheinische Post

Film über Martin Schläpfer vorab sehen

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Preview Ein Stuhl. Grelles Scheinwerf­erlicht. Spannung im Saal. Martin Schläpfer trinkt noch einen Schluck Wasser, dann tritt er hinaus auf die Bühne, vor sein Publikum und tanzt. Ein paar Schnitte später steigt Schläpfer in kurzen Hosen hinauf in die Schweizer Berge und sitzt bald darauf in seiner Hütte, stochert im Ofen. Die Filmemache­rin Annette von Wangenheim hat eine Dokumentat­ion über den Künstler und den Menschen Martin Schläpfer gedreht und kommt dem Chef des Ballett am Rhein in Düsseldorf sehr nahe. 14 Monate hat sie Schläpfer bei der Arbeit begleitet, hat drehen dürfen, wie er mit seinenTänz­ern arbeitet, seine Ideen zur Reife bringt, wie er mit seinen Mitarbeite­rn, Freunden, künstleris­chen Partnern spricht – und Abstand gewinnt in den Bergen. „Ich habe mich total geöffnet“, sagt Martin Schläpfer. Schwer gefallen sei ihm das nicht. „Ich ich bin es gewöhnt, öffentlich zu sein, Privates zu teilen.“Gedanken über das Leben, das eigene Handeln, die Zeit meint er damit . Schläpfer wollte den Film. Und er hat sein Team gewinnen können, auch Störungen hinzunehme­n. „So ein Film ist ja ein Geschenk“, sagt Schläpfer, „ er ist wichtig für eine Kompanie, die internatio­nal arbeiten will.“Die Dreharbeit­en fielen in eine aufregende Zeit: Das Ballett am Rhein arbeitete erstmals mit einer zeitgenöss­ischen Komponisti­n zusammen und das komplexe Werk „Deep Field“von Adriana Hölszky wurde zu einer Herausford­erung auf allen Ebenen. Gleichzeit­ig stand Schläpfer für „Alltag“von Hans van Manen nach Jahren wieder als Tänzer auf der Bühne, hatte mit gesundheit­lichen Rückschläg­en zu kämpfen, parallel wurde das neue Balletthau­s gebaut – und ein Tänzer erkrankte schwer. „Ich bin dankbar, dass ich die Kompanie gerade in dieser Zeit begleiten durfte“, sagt Anne von Wangenheim, „ich konnte zeigen, zwischen welchen Polen von der klassische­n Moderne bis in die Gegenwart sich die Tänzer bewegen und mit welchem Geist Martin Schläpfer daran arbeitet, dass das Ballett modern bleibt.“Die Doku „Feuer bewahren – nicht Asche anbeten“ist im Auftrag der Sender WDR und Arte entstanden, 7T1 Media in Köln hat sie produziert. Am 11. Februar wird sie ins Kino kommen. Schon vorher ist sie aber in einer exklusiven Preview zu erleben: Am 20. November, 19.30 Uhr, im Opernhaus Düsseldorf, Kartentele­fon: 0211 / 8925211

Dorothee Krings des Komponiere­ns überhaupt: nämlich in der Zeit des Übergangs von der polyphon geäderten Vokalkunst der Hochrenais­sance zur frühbarock­en Kunst der einprägsam­en Melodie auf der Basis eines Basso continuo. Kennzeiche­n für Gabrielis Klangsprac­he sind die verschiede­nen Instrument­en- und Chorgruppe­n, die bei der Aufführung einer Kompositio­n an ver- schiedenen Positionen des Doms standen und eine überwältig­ende Räumlichke­it inszeniert­en. Gabriel war sozusagen der erste Verfechter der modernen Surround-Technik.

Jetzt tönt an unser Ohr mit wahrhaft mirakulöse­r Kompetenz der Chor von King’s College, der mit His Majestiys Sagbutts & Cornetts unter Leitung von Stephen Cleobury diese sinnenfroh-tiefe Musik Gabrielis zum Leben erweckt (Label von King’s College, mit Blu-Ray, KGS0012 / Vertrieb: Note1). Cleoburys Musiker treffen genau den ehrfürchti­gen Gestus dieser Musik, die Klangtechn­ik ist überwältig­end.

Wolfram Goertz

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