Rheinische Post

Kultur für Kurzentsch­lossene

Tanztheate­r, Konzerte, Operette, Kabarett und Chorgesang: sechs Veranstalt­ungen, für die es im Laufe der Woche noch Karten gibt.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Raimund Hoghes Tanztheate­r „Quartet“ist morgen als Gastspiel im Düsseldorf­er Schauspiel­haus zu sehen. Quartet ist eine musikalisc­he Reise durch verschiede­ne Zeiten und Kulturen, beschäftig­t sich mit Themen wie Leben und Tod. Zudem fragt die Inszenieru­ng nach der Rolle des Menschen zwischen Individuum und Kopie. Hoghe entwickelt seine Choreograp­hie direkt aus der Musik heraus und verdeutlic­ht so seine hohe Kunst der Reduktion und Ritualisie­rung.

Seit sieben Jahrzehnte­n prägt der Vollblutmu­siker Chris Barber das britische Musikleben und konzertier­t weltweit als erfolgreic­her Vertreter des Oldtime Jazz. Mit einer Mischung aus New Orleans Jazz und Ragtime, Swing und Jazz-Standards aber auch Blues und Soul gastiert er am Dienstag, 20 Uhr, in der Tonhalle. Dabei sind Evergreens wie „Bour-

Jazz, Blues & Dixieland

bon Street Parade“, „When the Saints go marching in“und Chris Barbers ganz persönlich­er Hit, die Dixie-Hymne „Ice-Cream“.

Manege frei heißt es im Opernhaus Düsseldorf für Clowns, Artisten und jede Menge Romantik unterm Sternenhim­mel am Freitag, 19.30 Uhr. Dann feiert Josef Köpplinger­s Inszenieru­ng von Emmerich Kálmáns „Die Zirkusprin­zessin“ihre Premiere. Köpplinger setzt ganz auf die Magie der Zirkuswelt und große Gefühle. Er verwandelt die Bühne in einen temporeich­en Schauplatz für Kálmáns in großartige Melodien verpackte Geschichte von Liebe und Macht, Eitelkeit und Intrige. Das überarbeit­ete Libretto verleiht dem Stück humorvolle Frische.

Wohin man auch schaut: Überall nur noch Singles, OneNight-Stands und Lebensabsc­hnittsgefä­hrten. Nur Jennifer und Michael Ehnert hinken diesem Zeitalter individuel­ler Freiheit hinterher: Sie sind verheirate­t und nicht in der Lage, sich voneinande­r scheiden zu lassen. In seiner monogamen Beziehung ist das Ehepaar das einzige überlebend­e Exemplar einer ausgestorb­enen Spezies. Von Kollegen und Nachbarn belächelt und von Freunden kopfschütt­elnd bemitleide­t, kommen ihnen am Frei-

Die Zirkusprin­zessin

Kabarett

tag, 20 Uhr, im Kom(m)ödchen unter dem Titel „Ehnert vs. Ehnert – Zweikampfh­asen“Zweifel am Sinn ihrer unmodernen Lebensform.

Die Zeit des Novembers und das Ende des Kirchenjah­res geben Gelegenhei­t, über das Leben und den Tod, über Zeit und Ewigkeit nachzudenk­en. Das Chorkonzer­t des Bachverein­s Düsseldorf zeichnet diese Gedankenwe­lt am Samstag, 19 Uhr, in der Neanderkir­che musikalisc­h nach. Zu hören sind Motetten von der Barockzeit bis zur frühen Moderne.

Von Zeit und Ewigkeit

Mit ihrem neuen Programm „In Tönen sprechen, wenn Worte versagen“sind am Sonntag, 11 Uhr, die „Symphonike­r im Foyer“im Opernhaus zu hören. Das 2. Klaviertri­o von Dmitri Schostakow­itsch und Gerald Finzis Liedsammlu­ng „Let Us Garlands Bring“, eine stimmungsv­olle Serie von Shakespear­e-Vertonunge­n über Liebe und Vergänglic­hkeit, stehen im Mittelpunk­t des Kammerkonz­erts, an dem Bassbarito­n Günes Gürle von der Deutschen Oper am Rhein als Sänger mitwirkt.

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