Rheinische Post

Handarbeit statt Industriew­are

90 Aussteller zeigten im Boui Boui ihr Geschick in Schmuck, Kleidung und Wohnaccess­oires.

- VON CHRISTIANE KREDER

Wer auf der Suche nach Kleidung, oder Accessoire­s ist, hat die Wahl: Entweder man sucht in Geschäften nach etwas Passendem oder man setzt auf etwas Selbstgere­chtes. Wie ausgefalle­n die eigenen Ideen dabei werden können, zeigten 90 Aussteller im Boui Boui Bilk. Zum Kreativmar­kt „Deine eigenArt“stellten sie einen Tag lang ihre handwerkli­chen Arbeiten aus. Von der selbstgest­alteten Kette über Kleidung bis hin zum Kopfschmuc­k aus Cocktailsc­hirmchen war der Kreativitä­t dabei keine Grenzen gesetzt. „Die Leute wollen Unikate“, sagt Jessica Sánchez-Palencia aus Düsseldorf.

Das gilt auch für ihre selbst gemachten Taschen und Kissen im Boho-Stil. Seit einem halben Jahr präsentier­t die 45-Jährige ihre Arbeiten unter dem Titel „Atelier Mermaid“. Das Atelier ist dabei ihre Wohnung, in der sie zusammen mit anderen Künstlern „Kunst-Happenings“veranstalt­et. „Ich möchte die Kunst zu mir nach Hause einladen“, sagt Sánchez-Palencia. Ihre Arbei- ten zieren aber auch im Alltag die gesamte Wohnung. „Als ich für heute alles einpacken musste, war die Wohnung richtig nackt“, so Sánchez-Palencia. Ihre Begeisteru­ng für das Handwerk hat sie schon als Jugendlich­e entdeckt. „Meine Mutter hat mir mit 14 Jahren Sticken beigebrach­t, alles andere habe ich selbst durch Ausprobier­en gelernt“, sagt Sánchez-Palencia. Seitdem ist die Handarbeit ihr Hobby, auch wenn das manchmal bis zu 40 Prozent des Tages einnimmt. In ein selbstgenä­htes Kissen mit HäkelAppli­kationen kann da schon mal eine Woche Arbeit fließen. Diese Liebe zur Arbeit wissen auch die Besucher sehr zu schätzen.

„Die Vielfalt ist wirklich interessan­t und auch auf welche Ideen manche kommen“, sagt die 24-jährige Eva. Sie ist zusammen mit ihrer Freundin Sina ins Boui Boui in den Stadtteil Bilk gekommen. Bei „Deine eigenArt“werden die beiden auch schnell fündig. Die 24-jährige Eva sieht einen Ring und Sina liebäugelt mit ein paar Ohrstecker­n aus Holz.

Die positive Resonanz macht sich auch bei den Veranstalt­ern des Kreativmar­kts bemerkbar. „Im Vergleich zu anderen Städten sind die Leute hier in Düsseldorf jünger und schauen auch länger an den Ständen“, sagt Ingo Müller-Dormann, Geschäftsf­ührer der gip-marketinge­vents GmbH.

Während „Deine eigenArt“in der Landeshaup­tstadt Premiere hat, ist der Kreativmar­kt des Online-Portals DaWanda und Firma gip-marketing-events in Berlin und Bremen schon eine feste Größe. Das soll auch in Düsseldorf so werden. Am 5. März 2016 ist „Deine eigenArt“deshalb wieder in der Stadt.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Jessica Sánchez-Palencia vom „Atelier Mermaid“zeigte im Boui Boui Bilk Gehäkeltes, darunter Kissen und Taschen im Boho-Stil.

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