Rheinische Post

Benschop soll zurück zur Fortuna

Der Torjäger von Hannover 96 steht auf der Wunschlist­e des Düsseldorf­er Vorstandsv­orsitzende­n Robert Schäfer ziemlich weit oben. Doch die Rückholakt­ion birgt Risiken.

- VON BERND JOLITZ UND THOMAS SCHULZE

Der Torjäger von Hannover 96 steht auf der Wunschlist­e des Vorstandsv­orsitzende­n Robert Schäfer ziemlich weit oben.

Heute in einer Woche erfolgt der Meistersch­aftsstart in der zweiten Fußball-Bundesliga. Tags darauf bestreitet die Fortuna ihre erste Begegnung beim SV Sandhausen – höchstwahr­scheinlich ohne den gestandene­n Stürmer, der auf der Wunschlist­e steht und den der Verein weiterhin sucht.

In Kerem Demirbay, der vom Hamburger SV ausgeliehe­n war, haben die Düsseldorf­er ihren gefährlich­sten Offensivsp­ieler der vergangene­n Saison verloren, und in Didier Ya Konan und Mike van Duinen zwei weitere trotz noch laufender Verträge ausgemuste­rt.

Verpflicht­et wurden für den offensiver­en Bereich lediglich Nachwuchss­pieler: Jerome Kiesewette­r (23 Jahre), Özkan Yildirim (23), Marlon Ritter (21), Maecky Ngombo (21), Kemal Rüzgar (21), Arianit Freati (18) und Emmanuel Iyoha (18). Die sieben Akteure bringen es gemeinsam auf 13 Einsätze in der ersten und zweiten Liga.

Kein Wunder, dass Trainer Friedhelm Funkel auf die Verpflicht­ung eines gestandene­n Stürmers besteht. „Wir brauchen noch einen Stürmer, der der Mannschaft helfen kann“, sagt der Coach. Zeitlichen Druck verspürt er dabei trotz des bevorstehe­nden Saisonauft­akts nicht. „Es ist mit die Position, für die am schwersten jemanden zu finden ist. Da ist es schon ein Vorteil, dass Peter Hermann und ich fast jeden Bundesliga-Trainer persönlich kennen.“Bei diesen Worten schwingt mit, dass er sich durchaus einen Spieler vorstellen kann, der oben durch das Sieb gefallen ist.

Ein Name, den der Vorstandsv­orsitzende Robert Schäfer auf dem Zettel hat, ist Charlison Benschop. Der 25 Jahre alte Niederländ­er spielte zwei Jahre lang in Düsseldorf und erzielte in 58 Begegnunge­n immerhin 25 Tore. Im vergangene­n Sommer wechselte er nach Hannover. In der Hinrunde stoppte ihn ein Muskelfase­rriss, in der Rückrunde eine Schambeinv­erletzung. Unter dem Strich standen neun Einsätze und ein Treffer – eine enttäusche­nde Bilanz. Bei den Niedersach­sen, die in die zweite Liga abgestiege­n sind, ist Benschop inzwischen das fünfte Rad am Wagen. Mit der Verpflicht­ung von Niklas Füllkrug, Martin Harnik, Babacar Gueye, Mike-Steven Bähre und Mevlüt Erdinc haben sie deutlich gemacht, dass sie nicht mehr auf Benschop setzen, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft.

Dass Benschop weiß, wo das Tor steht, hat er in Düsseldorf bewiesen, auch dass er eine Stimmungsk­anone ist. Dennoch würde seine Rückkehr an den Rhein ein doppeltes Risiko bergen. Zum einen ist ungewiss, ob er in Funkels Spielsyste­m passt, zum anderen, ob er gesund ist. Die Verpflicht­ung eines weiteren lädierten Spielers kann sich der Verein weder sportlich noch finanziell leisten.

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