Rheinische Post

Gericht: 200-Kilo-Mann muss weiter abspecken

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DÜSSELDORF (wuk) Per Vergleich hat das Landesarbe­itsgericht Düsseldorf gestern den Prozess um den Rauswurf eines 200-Kilo-Mannes beendet, der wegen seines Gewichts von seinem Arbeitgebe­r als nicht mehr tragbar entlassen werden sollte. Der Tief- und Gartenbaub­etrieb hatte moniert, der seit 30 Jahren dort tätige 48-Jährige sei zu dick, um auf Leitern zu steigen, die nur für 150 Kilo ausgelegt seien. Auch sei neben ihm auf Frontsitze­n eines Klein-Lkw, wo sonst drei Personen sitzen, nur noch Platz für einen Kol- legen. Ein Lkw-Trittbrett sei unter ihm sogar weggebroch­en, beim Aushub von Erde würde die Grabenkant­e wegbrechen, sobald dieser Mitarbeite­r daneben stehe. Und Arbeits- oder Schutzklei­dung sei in seiner Größe kaum zu finden.

Trotzdem hat sich der Betrieb gestern bereit erklärt, den 1,94 Meter großen Mann weiter zu beschäftig­en und auf die Kündigung zu verzichten. Immerhin hat der Kläger, der unter Adipositas (Fettleibig­keit) leidet, in einer Kur innerhalb von sieben Wochen jetzt rund zwölf Kilo abgespeckt. Auch versprach er, der Firma alle drei Monate ein ärztliches Kurzattest über Gewicht und Gesundheit­szustand vorzulegen.

Im Gegenzug ließ der 48-Jährige seine Forderung nach 6000 Euro Entschädig­ung fallen, die er wegen Diskrimini­erung verlangt hatte. Diesen Betrag hatte schon das Arbeitsger­icht in erster Instanz verweigert, hatte den Rausschmis­s des Klägers allerdings für unwirksam erklärt, da die Firma nicht belegt habe, ob er die Arbeiten wirklich nicht mehr ausführen könne.

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FOTO: DPA Hartmut H. muss noch ein paar Kilogramm abnehmen.

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