Rheinische Post

Hoteltipps

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von Urlaubern empfohlen: GHOTEL hotel & living Hannover*** in Hannover/ Deutschlan­d Von 93 Prozent der Urlauber empfohlen: 1 Ü im DZ mit Frühstück ab 37 Euro p. P. bei eigener Anreise. Gäste schreiben: „Ein altes Postgebäud­e wurde hier umgebaut. Alles top renoviert. Service passt. Frühstück ist umfassend.“ prizeotel Hannover- City** in Hannover/Deutschlan­d Von 96 Prozent der Urlauber empfohlen: 1 Ü im DZ z. B. ab 35 Euro p. P. bei eigener Anreise. Gäste schreiben: „Sehr schönes Hotel mit bleibendem Eindruck, vor allem durch die Optik und Lage des Hotels.“ Ermittelt von dem größten deutschspr­achigen Hotelbewer­tungsporta­l. Michael Zobel hat die Nacht auf der Festungsin­sel Wilhelmste­in im Steinhuder Meer verbracht. Er ist Inselvogt auf dem winzigen Eiland, das wie ein dunkler Klecks in den größten Binnensee Niedersach­sens gefallen zu sein scheint. Im Auftrag seines Herrn, des Inselinhab­ers Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe aus Bückeburg, verwaltet er seit elf Jahren das Inselchen, dessen Ausmaße 107 mal 109 Meter betragen.

Zobels morgendlic­her Rundgang führt ihn vorbei an den Gästehäuse­rn, der Wasseraufb­ereitung und der Kläranlage. Dann in den Turm des ab 1765 erbauten Festungsba­uwerkes, vorbei an den Räumen mit der historisch­en Waffensamm­lung, dem Trauzimmer des Standesamt­es Wunstorf und hinauf zur Aussichtst­errasse.

„Zwei- bis dreimal pro Tag geht’s hinauf, das hält fit“, sagt der 55-Jährige, der sich auf eine Zeitungsan­zeige für einen der ungewöhnli­chsten Jobs weit und breit beworben hatte. Tischler, Kommunikat­ionsorgani­sator und Kulturmana­ger war Zobel in der Vergangenh­eit, bevor er sich zusammen mit seiner Frau Heidrun „für das Stück andere Welt mitten in Deutschlan­d entschied“.

Diese andere Welt wollen auch die Besucher erleben: Rund 60.000 kommen jährlich per Schiff auf das Eiland im Privatbesi­tz der Adelsfamil­ie Schaumburg-Lippe. Die meisten bleiben nur wenige Stunden: Einmal rund um die Insel spazieren, das ist in zehn Minuten erledigt. Dann noch hinein in das trutzige Festungsba­uwerk mit dem Museum, das eine Rarität zeigt: das Modell von Deutschlan­ds erstem Tauchboot, dem Steinhuder Hecht. Das U-Boot wurde 1771 nach Ideen des Ingenieurs, Geografen und Offiziers Jakob C. Praetorius für Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe gebaut. Überliefer­t sind nur zwei Entwurfsze­ichnungen, auf denen das U-Boot eine Fischform hat: Unter Wasser sollte es durch Schläge des Fischschwa­nzes angetriebe­n werden, bewegt von der Besatzung.

Für Übernachtu­ngsgäste wurden 2008 sieben Zimmer in den einstigen Unterkünft­en der Soldaten eingericht­et. Wenn das letzte Linienschi­ff um 17.30 Uhr nach Steinhude abgelegt hat, schließt bald darauf auch das Inselgasth­aus. Zurück bleiben nur Inselvogt Zobel und die Übernachtu­ngsgäste. Sie erfreuen sich an der Stille des winzigen Eilandes und dem Untergang der Sonne, die über der Naturschut­zzone Meerbruchs­wiesen versinkt.

In diesem Naturschut­zgebiet ist Wolfgang Nülle häufig mit Besuchergr­uppen unterwegs. Über den Steinhuder Meer-Rundweg kommt der Diplom-Biologe per Fahrrad in das weitläufig­e Naturschut­zgebiet, wo Besucher auf dem Meerbruche­rlebnisweg die Natur erkunden. Von Beobachtun­gshütten sind Wasserund Watvögel im Schilf zu erkennen: „Von der sandigen Geest über Grünlandzo­nen, Niedermoor­e und Sumpfwälde­r haben wir viele Landschaft­en auf kleinem Raum.“Ein schmaler Holzsteg führt Besucher zum Winzlarer Turm. Von dort schweift der Blick weit über die offene Wasserfläc­he und zur Festungsin­sel Wilhelmste­in.

Acht Kilometer lang von Osten nach Westen und etwas mehr als vier Kilometer breit in der Nord-Süd-Richtung ist das Steinhuder Meer, das vor etwa 14.000 Jahren nach der letzten Eiszeit entstand. Radtourist­en und Wanderer umrunden das Gewässer auf dem 32 Kilometer langen Rundkurs, der durch dichte Laubwälder führt, im Westen die Meerbruchw­iesen und im Osten das Tote Moor durchquert.

„Fünf Stunden sollte man für die Radtour einplanen“, rät Nülle. Besonders an den Wochenende­n konzentrie­ren sich die Besucherma­ssen auf den Hauptort Steinhude. Wasserratt­en zieht es zum feinen Sand der Weißen Düne in Mardorf und auf die autofreie Badeinsel vor Steinhude. Sie ist per Fahrrad oder zu Fuß über eine Brücke erreichbar.

Segelsport­ler schwärmen von der frischen Brise am Steinhuder Meer. „Selbst im Sommer haben wir hier häufiger Wind als etwa auf dem Bodensee“, sagt Stefan Ibold von der Wettfahrtv­ereinigung Steinhuder Meer. Mehr als 3000 Segelboote – vor allem Jollen – sind nach Angaben der Touristikz­entrale verzeichne­t. „Für Dickschiff­e ist der See mit der mittleren Wassertief­e von nur 1,35 Metern viel zu flach.“Zum Umrunden der Festungsin­sel braucht es nicht viel mehr als eine Jolle.

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