Keine Panik nach dem Brexit
Nach der Brexit-Entscheidung sorgten Immobilienfonds für Schlagzeilen: Viele britische Anbieter für Privatanleger setzten aufgrund hoher Verkaufswünsche die Anteilsrücknahme aus. Spekulationen um Abwertungen führten auch hierzulande zu Verunsicherung.
Grund zur Panik besteht aber nicht. Denn offene Immobilienfonds aus Deutschland unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von den britischen Produkten. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist die Bewertung der Fondsimmobilien: In Großbritannien werden dazu vorwiegend Marktwerte – also aktuell erzielbare Mieten und Preise – herangezogen. Das bewirkt eine gewisse Zyklizität in der Darstellung der Immobilienwerte. Bei deutschen offenen Immobilienfonds hingegen wird das konservativere Ertragswertverfahren angewandt. Danach dürfen nur nachhaltige, also langfristig erzielbare Mieteinnahmen, und durchschnittliche Verkaufspreise in die Berechnung des Fonds-Nettoinventarwertes einfließen. Zusätzlich müssen diese Wertansätze durch Gutachter verifiziert werden.
Ferner sind die meisten offenen Immobilienfonds für Privatkunden hierzulande geografisch diversifiziert und haben britische Immobilien zu 15 bis 25 Prozent im Portfolio.
Auch die Angst, dass die Rücknahme von Anteilen deutscher offener Immobilienfonds erneut ausgesetzt wird, ist eher unbegründet. Die Liquiditätsquoten der vertriebsfähigen Fonds sind aktuell aufgrund hoher Mittelzuflüsse in 2016 sehr hoch. Die Brexit-Entscheidung ist folglich kein Grund zur Besorgnis für informierte und langfristig orientierte Anleger.
Sven Bartram
Der Autor ist Certified Real Estate Analyst der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Mit über 50 noch einmal neu bauen? Warum denn nicht? Das Familiendomizil ist schon zu groß geworden – oder wird es spätestens nach dem Auszug der erwachsenen Kinder. Also wagt man den Schritt und errichtet im dritten Lebensabschnitt ein Haus, das perfekt zu den neuen Bedürfnissen passt. Und das ist sogar auf zwei Weisen eine Investition in die Zukunft: Man ist gerüstet für das Leben im Alter zu Hause. Und altersgerechte Häuser sind gefragt, sie haben daher einen guten Wiederverkaufswert. Tipps zur Planung: Mitten im Leben bauen Während Familien mit kleinen Kindern gern etwas außerhalb von Städten im Grünen leben, zieht es Ältere in belebtere Gegenden. „Eine gute Verkehrsanbindung, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten, Kultur und ein angenehmes soziales Miteinander sind ihnen wichtig“, berichtet Maria Böhmer von der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer. „Je älter die Menschen werden, desto mehr Zeit verbringen sie erfahrungsgemäß zu Hause und in ihrem unmittelbaren Umfeld.“ 100 Quadratmeter maximal Weil nur noch ein bis zwei Personen im Haushalt leben, kann das neue Zuhause deutlich kleiner ausfallen als das alte. „Statt 150 oder 200 Quadratmeter reichen älteren Paaren (bü) Tierhaltung Auch wenn ein Mieter in einer Wohnungseigentumsanlage einen Hund in seine Wohnung aufgenommen hat, für den er die nach der Gemeinschaftsordnung nötige Erlaubnis nicht eingeholt hatte, darf ihm die Haltung nicht untersagt werden. Dies dann nicht, wenn der Vierbeiner in einer fast 100 Quadratmeter großen Wohnung lebt und sich kaum noch „unangenehm bemerkbar“macht. Damit genüge die Haltung den Anforderungen, nach denen „keine unzumutbaren meist 100 Quadratmeter oder sogar noch weniger“, sagt Böhmer. Aber zu klein darf es auch wieder nicht sein, wenn es für die Familie und andere Besucher offen stehen soll. „Soll ein Gästezimmer eingeplant werden? Brauchen die Partner Rückzugsmöglichkeiten, zum Beispiel getrennte Schlafzimmer, Hobby- oder Lesezimmer? Solche Fragen müssen im Vorfeld geklärt werden“, sagt die Wohnberaterin. Mit Einliegerwohnung Lassen es Grundriss und Budget zu, ist der Bau einer Einliegerwohnung denkbar. Die kann sich später als sehr praktisch erweisen. „Falls die Bewohner im höheren Lebensalter Hilfe benötigen, kann dort zum Beispiel eine Pflegekraft wohnen“, sagt Frank Leyhausen von der Deutschen Seniorenliga. Oder man sieht die Vermietung der Einliegerwohnung als zusätzliche Einnahmequelle zur Rente an. Nur ein Stockwerk Auch wenn die Bauherren mit 50 plus fit sind, sollten sie die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte schon bei der Planung im Blick haben. Böhmers Tipp: „Günstig ist es, auf einer Ebene zu bauen. Dann entfällt das Treppensteigen, das im höheren Alter doch beschwerlich werden kann.“Und sparen lässt sich in diesem Zusammenhang auch, wenn man auf den Keller verzichtet. „Waschmaschine und Trockner sind ohnehin besser im Erdge- Beeinträchtigungen der Hausgemeinschaft“festzustellen seien. (AmG Hannover, 541 C 3858/15) Antenne Ein Mieter darf eine Parabolantenne auf seinem Balkon im fünften Stock eines Hochhauses aufstellen, wenn sie optisch kaum wahrnehmbar ist. Ist sie außerdem nicht angebohrt, sondern zwischen Blumenkübeln eingeklemmt, so wird auch die bauliche Substanz des Hauses nicht beeinflusst. (AmG München, 412 C 11311/15