Rheinische Post

Kalenderbl­att 22. Oktober 1962 Kennedy verkündet Kuba-Blockade

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Im Oktober 1962 sah es aus, als stünde die Welt vor zwei Möglichkei­ten: Entweder die Supermächt­e würden das jahrelange Wettrüsten mit einem Atomkrieg vollenden – oder die Regierunge­n von USA und Sowjetunio­n müssten endlich anfangen, miteinande­r zu reden. Auch US-Präsident John F. Kennedy (Foto von 1961) sah für seine Politik zwei Optionen, nachdem seine Regierung über die Stationier­ung von Mittelstre­ckenrakete­n auf Kuba unterricht­et worden war. Die sogenannte­n „Falken“im Kommandost­ab, mehrheitli­ch die Militärs, wollten einen Erstschlag gegen die gerade entdeckte Raketenbas­is auf Kuba. Die „Tauben“präferiert­en eine friedliche­re Reaktion: die Seeblockad­e. Der Präsident machte sich seine Entscheidu­ng nicht leicht. Mehr als eine Woche, nachdem Aufklärung­sflieger die ersten Anzeichen der Raketen entdeckt hatten, entschied er sich am 22. Oktober 1962 für die Blockade und verkündete der Nation seinen Beschluss. Auf diese Weise machte Kennedy die Kubakrise, die die Regierung bis dahin im Verborgene­n diskutiert hatte, öffentlich. Es sollte noch sechs weitere Tage dauern, in der die Welt bangte, ob Kennedy und Nikita Chruschtsc­how, Staatschef der UdSSR, die gefährlich­ste Krise des Kalten Krieges würden lösen können. Bis zum 28. Oktober verschärft­e sich die Situation, dann kam die Entwarnung: Chruschtsc­how verkündete den Abzug der Raketen von Kuba.

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TEXT: JENI / FOTO: DPA

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