Rheinische Post

Pläne für Kino im Bilker Bunker in der Schwebe

Die Kosten für den Umbau und die Anmietung sind für die Düsseldorf­er Programmki­nos zurzeit noch zu hoch.

- VON SEMIHA ÜNLÜ

BILK Der Geschäftsf­ührer der Düsseldorf­er Programmki­nos hat die Hoffnung zwar noch nicht aufgegeben. Doch die Kalkulatio­n der Kosten für den Umbau und die Nutzung des denkmalges­chützten Gebäudes als Kino habe ergeben, dass man sich den Standort zum jetzigen Zeitpunkt nicht leisten könne, so Nico Elze auf RP-Anfrage. Die zu erwartende­n Einnahmen stünden nicht in Relation zu den Ausgaben. Doch auf Eis wolle man die Pläne nicht legen: Die Architekte­n von „Küss den Frosch“, die sich für den Erhalt des alten Düsseldorf einsetzen, seien auf der Suche nach Investoren, um die Idee für ein Programmki­no mit drei Leinwänden an der Aachener Straße doch noch umsetzen zu können, und auf der Suche nach Möglichkei­ten, um die Kosten für den Umbau zu reduzieren. Parallel schaue sich Elze, der Anfang 2016 die Nachfolge von Udo Heimansber­g angetreten hatte, aber auch nach weiteren Standorten für ein Programmki­no um. Bislang gibt es vier Lichtspiel­häuser dieser Art in der Stadt, die wiederum teilweise umgebaut oder renoviert werden müssen.

Lange war um das denkmalges­chützte Gebäude aus Beton an der Ecke Aachener/Karolinger Straße gerungen worden. Als der Bund sich von dem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg trennen wollte und ein Investor Interesse bekundete, sammelte die Bürgerinit­iative „Bilk pro Bunker“1200 Unterschri­ften, um den geplanten Abriss des Gebäudes zugunsten von Wohnungen zu verhindern. Die Initiative setzte sich durch, das Gebäude unter Denkmalsch­utz gestellt.

Die Architekte­n von „Küss den Frosch“wollen den Bunker wiederum erhalten und ihn zu einem Kulturzent­rum für den Stadtteil entwickeln. Ein Programmki­no, ein Café und Räume für Ausstellun­gen und Theatergru­ppen seien denkbar. Auf dem Dach könnten zudem Eigentumsw­ohnungen entstehen, vielleicht sogar eine Dachterras­se. Erfahrunge­n haben die Architekte­n bereits beim Erhalt von ehemaligen Fabriken, Werkstätte­n und auch einem Kloster gesammelt.

Die imposante Fassade des Bilker Bunkers an der Ecke Aachener/Karolinger Straße zeigt ein Schiff, das durch die stürmische See schlingert. An Bord: Heinrich Heine und der „Schwarze Fürst“von Paul Klee. Zu sehen ist aber auch die Rettung in Form eines Leuchtturm­s. Das Wandgemäld­e stammt von der Düsseldorf­er Gruppe Farbfieber.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Das denkmalges­chützte Gebäude an der Aachener Straße in Bilk könnte beispielsw­eise ein Kino mit drei Leinwänden beherberge­n.

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