Fortunas Sieglos-Serie hält an
Marcel Sobottkas Treffer zum 1:1-Endstand gegen den 1. FC Kaiserslautern beendet zwar die lange Düsseldorfer Torlosigkeit, für den ersehnten Sieg reicht es aber nicht. Der wäre angesichts klarer Chancen durchaus möglich gewesen.
DÜSSELDORF Die mehr als fünf Punktspiele währende Torflaute hat Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf zwar besiegt, nicht aber den Gegner 1. FC Kaiserslautern. Trotz klarer Feldüberlegenheit und der deutlich höheren Zahl von Torchancen reichte es für die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel vor 21.867 Zuschauern nur zu einem 1:1. Ein glückliches Ergebnis für die Pfälzer mit ihrem Coach Norbert Meier, die unter anderem zwei Pfostentreffer der Düsseldorfer überstanden.
Wie so oft in den vergangenen Wochen verstand es Funkel erneut, mit seiner Aufstellung alle zu überraschen. Dass Innenverteidiger Robin Bormuth trotz der Gelbsperre seines Kollegen Alexander Madlung auf der Bank Platz nehmen musste, hatte so niemand auf der Rechnung gehabt. Statt Bormuth rückte der etatmäßige Mittelfeldspieler Kaan Ayhan neben Kevin Akpoguma ins Abwehrzentrum, und auf dem linken Flügel feierte dafür Routinier Axel Bellinghausen nach seiner Pause in Stuttgart ein Comeback.
Bellinghausen, früher ein Publikumsliebling beim Gegner Kaiserslautern, war dann auch gleich an mehreren viel versprechenden Aktionen beteiligt. Doch in all diesen Szenen merkte man der Fortuna an, dass nach der langen Phase der Trefferlosigkeit das Zutrauen in die eigenen Abschlussfähigkeiten gelitten hat. Bis zum Strafraum kombinierten sich die Gastgeber mehrfach gefällig nach vorn, woran häufig Marcel Sobottka einen gewichtigen Anteil hatte. Die Rückkehr des 22-jährigen Ex-Schalkers, der zuletzt gelbgesperrt und dann an Grippe erkrankt war, tat dem Düsseldorfer Abwehr- und Aufbauspiel sichtlich gut. Doch sobald sie sich dem Gehäuse Julian Pollersbecks näherten, verkrampften die Fortuna-Angreifer sichtlich.
Dabei hätte die Torflaute nach nicht einmal drei Minuten ihr Ende haben müssen. Ihlas Bebou war mit Tempo in den Strafraum eingedrungen und hatte alle Optionen, vom eigenen Abschluss bis zum Zuspiel auf den freistehenden Rouwen Hennings. Doch der togolesische Nationalspieler spielte stattdessen einen Fehlpass – symptomatisch für seine schwache Vorstellung. Kapitän Oliver Fink scheiterte zweimal mit Distanzschüssen, wurde zudem einmal im allerletzten Moment kurz vor dem Tor abgeblockt. Kurz: Fortuna mühte sich, hatte auch deutlich mehr vom Spiel, aber der Ball wollte nicht ins Netz.
Auf der Gegenseite allerdings schon, und das war in Anbetracht des Spielverlaufs schon ein dicker Hund. Acht Minuten nach Wiederbeginn stolperte der zur Pause eingewechselte Robert Glatzel den Ball zum überaus glücklichen 0:1 über die Linie – es war die erste nennenswerte Chance der äußerst passiven Gäste. Fortuna reagierte freilich auf die einzig richtige Weise. Mit wütenden Angriffen setzte sie den FCK unter Druck, und der Lohn stellte sich bald ein. Traf Bebou zunächst noch den Pfosten, so drosch Sobottka die Kugel nach einem abgefälschten Schuss von Adam Bodzek zum Ausgleich unter die Latte. Der beste Mann auf dem Platz beendete nach 531 Minuten den Düsseldorfer Torspuk – irgendwie passend. Zu mehr reichte es jedoch bei allen Bemühungen nicht mehr, so dass trotz klarer Steigerung gegenüber den vergangenen Wochen letztlich ein enttäuschendes Ergebnis zu Buche stand. Am Ende konnte Fortuna jedoch sogar noch froh sein, als Ayhan nach einem Konter über Glatzel auf der Linie rettete.